Rechtzeitig zum Jubiläum “50 Jahre Migros Kulturprozent” kommt ein formidabler Film über den Migrosgründer Gottlieb Duttweiler in unsere Kinos
CH-Kino l Dutti der Riese
Synopsis: Gottlieb Duttweiler hat die Schweizer Gesellschaft gespalten in glühende Verehrer und erbitterte Gegner. Kaum ein anderer hat in der Schweiz des 20. Jahrhunderts soviel in Bewegung gesetzt, wie er. Angefangen hat es mit der Erfindung der Migros im Jahr 1925. Duttweiler hat das damals revolutionäre Verkaufskonzept gegen Widerstände aus allen politischen Himmelsrichtungen vehement verteidigt und gross gemacht. Er war furchtlos, bauernschlau, aggressiv und gleichzeitig harmoniebedürftig, traditionsbewusst und zukunftsorientiert.
Kritik: Erstaunlich, dass es mehr als vierzig Jahre dauerte, bis sich ein Filmemacher des Lebens dieses Visionärs und umtriebigen Unternehmers angenommen hat. Dutti, wie der Migrosgründer liebevoll von Mitarbeitern und Freunden genannt wurde, hat für manch älteren Schweizer den Status einer Nationalfigur. Er schaffte günstige Einkaufsmöglichkeiten, ermöglichte Familienferien für 37 Franken, öffnete 1948 den ersten Selbstbedienungsladen und lancierte im selben Jahrzehnt ein breit gefächertes Kultur-Engagement (Sprachkurse, Migros ‚Kulturprozent’). Aus einer Fülle von Material – Presse-Artikel, Karikaturen, Kampfschriften, Interviews, Photos und Filme aus dem Privatarchiv – hat Martin Witz eine überaus unterhaltsame und liebevolle Hommage an diesen charismatischen, geistreichen und umtriebigen Geschäftsmann geschaffen.
Dutti spricht:
David gegen Goliath
Dass wir gelegentlich das Gesetz auch etwas willkürlich ausgelegt haben, das ist eben der Kampf des Kleinen gegen den Grossen. Es ist immer ein gewaltiger Vorteil, wenn sich einer als David gegen den Goliath produzieren kann. Da hat er immer die Sympathien der Leute. (1954)
Idealismus
Wir verkaufen die Makkaroni ohne Gewinn und die Billete für Beethoven-Konzerte mit Verlust. Wozu braucht es mehr Idealismus? (1958)
Geld für Kultur
Wenn ich oben zu einem guten Zwecke Geld zum Fenster hinauswerfe, kommt’s unten zur Ladentüre wieder herein. (1960)
Isabella Fischer