BAUERNKRIEG war der zweite Film seiner Bauern-Trilogie, die sich mit der Existenz des Berufsstandes der Bauern und Bäuerinnen am Ende des 20. Jahrhunderts auseinandersetzte. Im Zentrum des Films, der mit der grossen Bauerndemonstration auf dem Bundesplatz in Bern vor 30 Jahren endet, stehen Fragen nach Identität, Überleben und Zukunft. Erich Langjahrs Film ist ein engagiertes Plädoyer für eine intakte Landwirtschaft, das heute genauso seine Dringlichkeit hat wie damals.
BAUERNKRIEG

Globaler Markt versus Bauernstand: Die Aktualität von BAUERNKRIEG
Erich Langjahr ist bekannt für seinen beobachtend-neutralen und um Wahrheit bemühten Dokumentarstil, der mit einfachen Mitteln Wesentliches berührt. Dieser Ansatz bringt dem Innerschweizer Filmemacher viel Lob von Kritiker:innen ein, die seinen Werken attestieren, sich in die Nähe grosser Kunst zu begeben. Dies gilt auch ganz besonders für seinen Film BAUERNKRIEG. Im Zentrum des Werks steht die Frage nach der Zukunft der Landwirtschaft in einer Zeit, in der staatliche Planwirtschaft durch die explosive Liberalisierung des Welthandels abgelöst wird. Langjahr zeigt die drastischen Veränderungen in der Schweizer Landwirtschaft auf, die gezwungen ist, auf technischen Fortschritt zu setzen, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können. Der Film macht die Auswirkungen dieser Entwicklung sinnlich erfahrbar, indem er den technisierten Umgang mit Grossvieh, von der künstlichen Besamung bis zur Gewinnung von Knochenmehl, detailliert darstellt. Er beleuchtet, wie sich Bauern gegen die neuen Bedingungen wehren und wie eine industrialisierte Milchwirtschaft in der Praxis aussieht. BAUERNKRIEG, dieser immer noch relevante Dokumentarfilm, regt auch fast 30 Jahre nach seinem Erscheinen zum Nachdenken über die Zukunft der Landwirtschaft und die Bedeutung des Bauernstandes in der modernen Gesellschaft an.

