Bewegte Bilder sind allgegenwärtig. Wer nicht wahllos überflutet und manipuliert werden will, muss frühzeitig lernen, wie damit umzugehen ist. Die 52. Solothurner Filmtage widmen der Filmbildung eine öffentliche Tagung mit dem Ziel, die Filmbildung in den Köpfen und Lehrplänen stärker zu verankern.
52. Solothurner Filmtage | Filmbildung jetzt!
- Publiziert am 20. Januar 2017
Mündigkeit im Filmbereich
Filmbildung, Filmerziehung, Filmvermittlung oder neudeutsch «Film Education» – die Bezeichnungen sind zahlreich. Doch unabhängig von der Wortwahl, eines bleibt klar: Ein kompetenter Umgang mit dem Medium Film will gelernt sein. Wie werden Filmbilder gemacht, und was machen sie mit uns? Diese Fragen sind im digitalen Informationszeitalter noch dringender geworden. Das Bewegtbild ist heute allgegenwärtig und beeinflusst unsere Wahrnehmung in einer Vielzahl von Situationen. Da braucht es mündige Bürgerinnen und Bürger, die in der Lage sind, audiovisuelle Produkte zu entziffern und kritisch zu betrachten. Gleichzeitig gilt es, das klassische Filmerbe lebendig zu erhalten. Und schliesslich braucht eine nachhaltige, erfolgreiche Filmbranche sowohl gut ausgebildete Fachleute wie auch ein enthusiastisches, gut informiertes Filmpublikum. Grund genug für die Solothurner Filmtage, diesem Anliegen einen speziellen Thementag – mit drei spezifischen Veranstaltungen – zu widmen.
Lesen – Schreiben – Film verstehen
Die EU hat sich der Filmbildung angenommen, und in fast allen Ländern Europas gibt es Organisationen, die den analytischen und kreativen Umgang mit Film in Schulen und darüber hinaus fördern. Eine Chance für die Schweizer Politik und Filmbranche, aus diesen Erfahrungen zu lernen, um wirksame Strukturen für das Filmpublikum der Zukunft zu schaffen. Mit Nathalie Bourgeois (La Cinémathèque française, FR), Sarah Duve (Vision Kino, DE), Christian Georges (e-media.ch, CH), Mark Reid (British Film Institute, GB), moderiert von Marcy Goldberg (Filmwissenschaftlerin). Kino im Uferbau, 10.15 bis 12.45 Uhr.
Filmemachen will früh gelernt sein: Case Study Filmkids
Der Verein «Filmkids.ch» organisiert Workshops rund ums Filmemachen. Zum zehnjährigen Jubiläum hat der Verein mit sechzig Jugendlichen einen abendfüllenden Spielfilm produziert. Im einjährigen Experiment, in dem Kinder zwischen zehn und achtzehn Jahren ihr Talent zeigen, werden die Grenzen zwischen Frühförderung und professioneller Produktion ausgelotet. Wie lautet das Fazit dieses Projekts? Mit This Lüscher (Regisseur), Simone Häberling (Produzentin), Ralph Etter (Autor, Regisseur) und Virginia Rusch (Filmwissenschaftlerin), moderiert von Marcy Goldberg (Filmwissenschaftlerin). Kino im Uferbau, 14.15 bis 15.30 Uhr.
Junge Talente: Schauspielkarrieren früh lancieren
Sechs vielversprechende junge Schweizer Schauspieltalente erhalten 2017 die Möglichkeit, ihre Karriere zu lancieren. Die zwei «Ehemaligen» und inzwischen erfolgreichen Talente Liliane Amuat und Sven Schelker präsentieren die aktuellen Schauspieltalente, die von den Filmschaffenden Katalin Gödrös, Cihan Inan und Jann Preuss inszeniert wurden. Kino im Uferbau, 16.00 bis 16.45 Uhr.