In Portugal beabsichtigt ein Regisseur, fiktive, von der Misere seines Landes inspirierte Geschichten zu schreiben. Unfähig einen Sinn in seiner Arbeit zu finden, flüchtet er jedoch feige und überlässt seinen Platz der bezaubernden Scheherazade.
1001 Nacht – Der Ruhelose
Zum Film
Scheherazade erzählt von den Sorgen, welche das Land plagen: «Oh glückseliger König, man behauptet, dass in einem traurigen Land unter den Ländern, wo man von Walen und Meerjungfrauen träumt, die Arbeitslosigkeit sich ausbreitet. An manchen Orten brennt der Wald in der Nacht trotz des Regens und an anderen können Männer und Frauen es kaum erwarten, sich mitten im Winter ins Wasser zu stürzen. Manchmal sprechen die Tiere, obwohl es unwahrscheinlich ist, dass jemand ihnen zuhört. In diesem Land, in dem die Dinge nicht so sind, wie sie scheinen, reiten die Mächtigen auf Kamelen und verbergen ihre schmachvolle Erektion. Sie warten sehnlichst auf den Moment der Steuereintreibung, um einen Zauberer bezahlen zu können, der…». Und als der neue Tag sich ankündigt, schweigt Scheherazade.
Stimmen
Mit «1001 Nacht» präsentiert Miguel Gomes ein echtes Monsterwerk; ein so allumfassendes, ehrgeiziges und vielfältiges Projekt, dass es sich auf dem Schneidetisch gleich in ein Triptychon verwandelte. In jedem Teil zeichnet er ein originelles Porträt des zeitgenössischen Portugals anhand von unzähligen Geschichten, die er irgendwo gehört, gesehen oder auf den Politik- und Panoramaseiten der regionalen und nationalen Zeitungen gelesen hat. Olivier Père, cinema.arte.tv | Der gesamte Film oszilliert zwischen Erfahrungsbericht, ironischem Spass an der Selbstinszenierung und emphatischem Glauben an die kollektive Kreativität. […] Das Politische, das Poetische, das Dokumentarische. Alles ist da und bedingt sich gegenseitig. Frédéric Jaeger, critic.de