Stelzfuß’ teuflische Fantasien. In der Basler Version von «Black Rider» hat es Platz für Michael von der Heide und eine Guggenmusik. Eine Produktion der Extraklasse!
Theater Basel I The Black Rider
Der schwarze Reiter
Wie in der Ursage beginnt das Problem mit der Liebe: Wilhelm möchte die Försterstochter Käthchen heiraten, diese aber soll Robert nehmen, denn ihr Vater braucht einen rechten Mann als Nachfolger. In der etwas finsteren Familientradition waren alle Förster hervorragende Schützen – Wilhelm aber kann nicht schiessen. Wenn er also den Obermacker Robert ausstechen will, braucht er einen Crash-Kurs, um den traditionellen Förster-Probeschuss zu bestehen. Aber Talente sind unterschiedlich, und Wilhelm schiesst entweder nichts oder das Falsche. In seiner schwärzesten Verzweiflung und in der schwärzesten aller Nächte jedoch trifft er an einer Wegkreuzung auf einen, der Kugeln verkauft und Hoffnung, 60 magische Kugeln – «sixty silver wishes». Mit diesen Kugeln trifft man immer, nur eine Kugel, die geht frei – sie gehorcht dem schwarzen Reiter.
Das Original
1990 in Hamburg: Der Regisseur Robert Wilson entdeckt im «Gespensterbuch» die Volkssage «Der Freischütz». Es ist die Urgeschichte, auf der auch Webers berühmte Oper beruht. Wilson beschliesst, einen modernen Theaterstoff daraus zu machen: Zur Realisierung holt er sich zwei Stars an Bord: den Sänger Tom Waits für die Songs und den amerikanischen Kultautor der Beat-Generation, William S. Burroughs. Es entsteht ein Musiktheater, eine Rockoper, eine schwarze Ballade über den richtigen Schuss – durchzogen vom American Highway und den anderen Seiten der Nacht.