Brudermord, Befreiung aus der Knechtschaft, Aufruhr: Der biblische Stoff reizt, weil sich archaische Grundkonflikte auftun, die bis heute wirken.
Theater Basel I Moses
Vom alten Testament zu Pop und HipHop
Sie sind gesellschaftliche Aussenseiter und leben auf einer Müllkippe. Einer dieser abgerissenen Parias findet im Abfall die Bibel, und sie beginnen die Geschichte von Moses nachzuspielen: Gott erscheint Moses als brennender Dornbusch und erteilt ihm den Auftrag, das hebräische Volk aus der Knechtschaft der Ägypter zu befreien. Doch der Pharao weigert sich wiederholt, die Hebräer ziehen zu lassen. Erst nachdem Gott den Ägyptern 10 Plagen schickt, kann Moses aufbrechen, um sein Volk in das gelobte Land zu führen.
Inszenierung
Mit «Moses» zieht Regisseur Simon Solberg das Alte Testament ins Heute. Das Mash-up-Prinzip funktioniert nicht nur in der Verschmelzung verschiedenster Musikstile von Pop bis HipHop, sondern auch in der Verwebung des alten Bibelstoffes mit popkultureller und politischer Gegenwart. Entstanden ist ein «vogelwilder, unterhaltsamer, ernsthafter und hochaktueller Theaterabend» (Münchner Merkur), ein Stück über Freiheit und Religion, die Sehnsucht nach einer Erlöserfigur und die stets aktuelle Frage: Ist nicht jeder für sein Handeln selbst verantwortlich?