Die unabhängige Theater und Tanzkompanie Pink Mama mit Basis in Bern will mit ihren Produktionen zum Diskutieren und Nachdenken anregen. Ihre Bühnenkunst bewegt sich in Grenzbereichen, die Zuschauer:innen wie auch Darsteller:innen an ihre Grenzen bringen sollen. Stets fliessen politische und soziale Themen in ihre Stücke ein.
Tanzszene Schweiz | Pink Mama
Bühnenkunst, die die Kritik an der genormten heterosexuellen Welt mit einer kraftvollen und provokativen Mischung aus Tanz, Musik und Theater vereint.
Kämpferisch, provokativ, divers
Die 2011 von Sławek Bendrat und Dominik Krawiecki gegründete und in Bern stationierte Gruppe hat mittlerweile über 16 Produktionen zur Aufführung gebracht. Sie zeichnen sich oft durch Opulenz aus und regen auch zum Nachdenken an. So geht es in der Produktion «Shaved Town» um Überwachung. Dabei verschwimmen auf bedrückende Art und Weise die Grenzen von «Überwachen» und «Überwacht werden». Untermalt wird die Inszenierung durch finstere Klänge von Valentin Oppermann. In «Fashion» wird der Hintergrund der schönen, aber brutalen und teilweise erbärmlichen Modewelt mithilfe eines Karl Lagerfeld-Doubles gnadenlos ausgeleuchtet. Die Produktion «Jungle» steift die politisch brisante Thematik der Kolonialisierung, um sich dann den eigentlichen Themen wie Sexualität, Gender, Identität und Begehren zu widmen. Das neuste Sück der Kompanie heisst «Who is Ricco». Die Geschichte über das komplizierte, tragische Leben und Werk des Künstlers inspirierte Pink Mama zu einem Monodrama. Dabei handelt es sich jedoch nicht um ein biografisches Stück über Ricco Wassmer. Es ist vielmehr ein Performance-Stück, das eine dringende Frage aufwirft: Wer ist der zeitgenössische Künstler in seiner Zeit?