Eine grosse Vielseitigkeit und Vitalität zeigt das Programm des zweiteiligen Ballettabends. Die Uraufführungen verzaubern mit poetisch verschlungenen Körperbildern und atemberaubenden Formationen.
Luzerner Theater | Tanz 15: Moving Metaphors
Ein berührendes und lyrisches Werk
Die beiden Choreografen stammen aus verschiedenen Tänzergenerationen. Der erfahrene Choreograf Patrick Delcroix verbrachte einen grossen Teil seiner Laufbahn an der Seite einer herausragenden Persönlichkeit des Balletts im 20. Jahrhundert: Jiří Kylián. Siebzehn Jahre im «Nederlands Dans Theater 1» haben Patrick Delcroix geprägt. Er avancierte dort zu einem der bedeutendsten Tänzer der Kompanie. Nachdem der Franzose die Geburtsstunde der vielseitigen jungen Kompanie «Tanz Luzerner Theater» von Kathleen McNurney mit den Stücken «White fog lifting» und «Fleur de mémoires» bereichern konnte, knüpft er an seine Erfahrungen in der Arbeit mit dem Ensemble an.
Mit seiner neuen Kreation «If walls could talk» gelingt ihm ein berührendes und lyrisches Werk über zwischenmenschliche Beziehungen – zu den fliessenden Klängen zeitgenössischer Komponisten wie Ludovico Einaudi und Valgeir Sigurosson. Die Kulisse des holländischen Bühnenbildners Kees Tjebbes spielt mit der Polarität von Innen- und Aussenraum.
Das Herz als lebensspendendes Organ
Lukáš Timulak sammelte ebenfalls lange Zeit als Tänzer Erfahrungen am «Nederlands Dans Theater 1» und erlebte bereits den Aufstieg der nächsten Generation an Tanzschaffenden, wie zum Beispiel Paul Lightfoot/Sol León. Als Choreograf wurde Lukáš Timulak vor mehr als zehn Jahren bei choreografischen Workshops der renommierten Kompanie entdeckt. Seit 2004 arbeitet er regelmässig mit dem Grafikdesigner Peter Bilak zusammen, der neue, technisch fortgeschrittene Raumkonzepte für zeitgenössischen Tanz gestaltet. Zentraler Ausgangspunkt des Auftragswerks für das Luzerner Theater mit dem sprechenden Titel «Inside» ist das menschliche Herz in seiner Funktion als ständig pulsierendes, lebensspendendes Organ. Es zieht sich als Metapher durch die abwechslungsreiche Choreografie Timulaks, in der dynamische, lebhafte Gruppensequenzen neben melancholische, filigrane Soli gestellt werden.