Die theatralische Reise in die Geschichte der ehemaligen Klosteranlage ist Revue und Theater in einem: farbig, kraftvoll, mit viel Musik und wunderbaren Wendungen, bis wir in der Gegenwart ankommen.
Ittingen Saga | Eine Revue durch Geist und Zeit
Ort permanenter Wandlungen
Unter der Regie von Leopold Huber und in Zusammenarbeit mit der Autorin Edith Gloor verführt die Revue zu einem vergnüglichen Taumel in die Vergangenheit, die sich bei genauerem Hinschauen als ein ironischer Zerrspiegel der Gegenwart erweist. Bei der «Ittingen Saga» stehen nicht die Fakten, sondern die Lust am Erzählen und Fabulieren, das Auslegen einer Geschichte mit vielen Irrungen und Wirrungen im Vordergrund. In stetigem Wechselspiel zwischen Rationalem und Irrationalem, Wahrheit und Fiktion, Mythos, Historie und Gleichnis, wird ein (Bilder-)bogen über die vergangenen neunhundert Jahre aufgespannt, der die Kartause Ittingen als Ort der permanenten Wandlungen und Vorwärtsbewegung erfahren lässt.
Jammer und Schrecken, Lust und Lachen
Im zuweilen turbulenten Geschehen lassen sich zwei Erzählstränge ausmachen. Die eine Zeitreise beginnt mit archaischen Riten um das Jahr 1100, führt weiter zum Klosterleben der ersten Kartäuser, dann zum legendären Aufruhr der Frauen und dem etwas später entfachten «Ittinger Sturm». Es wird berichtet von der Blütezeit im 17. und 18. Jahrhundert, in der sich die Kartause Ittingen zu einem gut organisierten Weinproduzenten durchmausert, dann streift das Geschehen die Zeit der Familie Fehr, die 1867 die gesamte Anlage kauft, was den endgültigen und erfolgreichen Übergang des Geistlichen ins Weltliche bedeutet. Höhepunkt dieser Reise von der Vergangenheit in die Gegenwart ist 1977 die Gründung der Stiftung, welche die Kartause erwirbt, um eine Oase zu schaffen, in der jede und jeder Einkehr bei sich selbst finden kann.
Grosses Thema in leichter Form
Die andere Geschichte – sie ist frei erfunden – läuft von der Gegenwart in die Vergangenheit und berichtet davon, wie sich der ganz und gar diesseitig orientierte, verantwortungslose Global Player Laurenz, Teilhaber einer Privatbank, aus dem Staub machen will. Unbeabsichtigt verschlägt es ihn in eine Zeitmaschine, die ihn mitten in die Ittingen Saga und in andere Identitäten hineinkatapultiert. Am Ende führen beide Zeitreisen, die von Wandel und stetiger Erneuerung erzählen, zu einem Happy End in der Gegenwart.