Durchdrehen, überschnappen, wegtreten – wann fängt der Wahnsinn an? In diesem irrwitzigen Stück stehen die Geschichten von Aussenseitern im Zentrum.
Engel des Universums
Vier Verrückte
Páll lebt in Reykjavik, malt Bilder, spielt Schlagzeug und erzählt verrückte Geschichten. Nachdem ihn seine Freundin Dagni verlassen und sein bester Freund sich das Leben genommen hat, fällt Páll in ein Loch und wird in die psychiatrische Anstalt Kleppur eingeliefert. In Kleppur trifft er auf Viktor, der sich für Hitler hält, auf Óli Beatle, der in telepathischer Verbindung mit den Beatles steht und auf Pétur, der an der Pekinger Universität über Friedrich Schiller promoviert hat. Pétur, Óli Beatle und Páll sind nicht unbedingt die besseren Menschen, sondern Verrückte, die mit ziemlich viel Genie geschlagen sind. Modernisierungsopfer sind sie allesamt, nach landläufigen Begriffen gescheitert. Trotz der Verzweiflung, die in der Geschichte steckt, trotz der Pharmawolke, die über den Patienten schwebt, ist «Engel des Universums» eine irrwitzig heitere Geschichte.
Erzählende Musik
In einer für das Theater bearbeiteten Fassung erzählt Werner Bodinek stellvertretend für Páll die Lebensgeschichte der vier Aussenseiter. Dabei wird er musikalisch begleitet von Marco Käppeli, Claude Meier und Fredi Spreng. Die drei Musiker unterstützen die Geschichte nicht nur atmosphärisch, sie werden auch zu Mitspielern und präsentieren Beatles-, Cream- und Grateful Dead Songs in eigenwilligen Arrangements. Ueli Blum als Regisseur führt die Engel auf ihrer Reise durchs Universum.
Ein isländischer Roman
Einar Már Gudmundsson wurde 1954 in Reykjavík geboren. Seine Bücher sind in viele Sprachen übersetzt und mehrfach ausgezeichnet worden. Der Roman «Engel des Universums» basiert auf der Lebensgeschichte seines Bruders und wurde zu seinem grössten internationalen Erfolg. Mittlerweile wurde Gudmundssons Geschichte in 30 Sprachen übersetzt. Im Jahr 2012 wurde «Engel des Universums» im isländischen Nationaltheater uraufgeführt. Die Schweizer Bühnen-Adaption wurde von Werner Bodinek und Ueli Blum entwickelt und basiert auf der deutschen Übersetzung von Angelika Gundlach.