Auf dem Säntis ist nichts wie früher: Der Bund lässt als Konjunkturspritze ein gigantisches Kongresszentrum bauen. Künftig ist die Welt zu Gast. Dass hierfür ein Sicherheitsgürtel errichtet wird, ist ein «kleiner Preis» für den wirtschaftlichen Aufschwung, den man sich erhofft. Tatsächlich?
Checkpoint Säntis | Theaterstück auf zwei Zeitebenen
- Publiziert am 13. Februar 2016
Widerstand im Berhotel Schwägalp
Das Theaterstück «Checkpoint Säntis» erzählt mit Tiefgang und Witz, wie das altehrwürdige Berghotel Schwägalp zum Sinnbild des Widerstands gegen die Absperrung des Säntis wird. Inmitten der Grossbaustelle wird das eingezäunte Haus von Bürgerbewegungen, Naturschützern und Querköpfen als Bühne benutzt, um gegen den Verkauf des Ostschweizer Wahrzeichens anzukämpfen. Doch trotz hehrer Absichten kommt es zu Romanzen, Intrigen und kriminellen Machenschaften bis weit ins gegnerische Lager hinein. Da werden alle Beteiligten am Fusse des schneebedeckten Säntis mehr mit sich selbst konfrontiert als ihnen lieb ist. – Eine mutige, ausgeklügelte Geschichte rund um die Frage, wem der Säntis gehört und wie weit man für eigene Ideen und Ideale zu gehen bereit ist.
Belebung kurz vor dem Abbruch
27 Schauspielerinnen und Schauspieler, alles Laien aus der Region rund um den Säntis, erfinden gemeinsam mit dem Regieteam Karin Bucher, Benno Muheim und Katrin Sauter ein einmaliges Theatererlebnis. Als Bühne dient das alte Berghotel Schwägalp mit seinen verwinkelten Gängen, den Gästezimmern, den Festsälen und der imposanten Küche. Nur wenige Tage vor dem Abbruch wird der legendäre Bau noch einmal mit Spiel, Installation und Musik belebt.
arttv Wertung
«Checkpoint Säntis» katapultiert das Laientheater in eine neue Dimension. Insbesondere die Form ist bemerkenswert. Da wird nicht traditionelles Guckkastentheater geboten, sondern die Zuschauer bewegen sich in vier Gruppen durch das alte Berghotel, das demnächst abgerissen wird. Es ist erstaunlich, mit welcher Präzision die Gruppen im Verlauf des Stückes immer wieder zusammengeführt werden, wenn die Geschichte quasi «im Plenum» rasant und voller Engere vorangetrieben wird. Die einzigartige Kulisse des Alpsteins, das Mahnfeuer zu Beginn und eine riesige Fahne am Ende des Stückes runden das eindrückliche Theatererlebnis ab. Wären nicht bereits alle Vorstellungen ausverkauft, es gäbe nur eine Devise: sofort Karten kaufen und hingehen.