5x2 Tickets zu gewinnen | Ausstellung | Kandinsky, Picasso, Miró et al. - zurück in Luzern | Kunstmuseum Luzern
- Publiziert am 4. Juli 2025
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Die Moderne kehrt zurück ins Kunstmuseum Luzern
90 Jahre nach der legendären Schau von 1935 bringt das Kunstmuseum Luzern die Moderne in all ihrer Radikalität und Vielfalt erneut zur Geltung.
Mit «Kandinsky, Picasso, Miró et al.» zurück in Luzern rekonstruiert das Kunstmuseum Luzern eine der bedeutendsten Ausstellungen seiner Geschichte. Werke von Giacometti, Taeuber-Arp, Calder und vielen anderen erzählen vom Aufbruch der Moderne – und von Ausgrenzung. Die Schau lädt zur kritischen Reflexion historischer Narrative und bietet ein sinnlich beeindruckendes Kunsterlebnis.
Eine Ausstellung der Superlative
Im neu eröffneten Kunstmuseum Luzern wird 1935 eine Ausstellung der Superlative gezeigt mit Werken von Alberto Giacometti, Joan Miró, Sophie Taeuber-Arp, Pablo Picasso, Georges Braque, Alexander Calder und anderen. Während im nationalsozialistischen Deutschland zur selben Zeit Kunst von Wassily Kandinsky, Paul Klee oder Piet Mondrian als «entartet» diffamiert wird, zeigt das Kunstmuseum Luzern 1935 genau diese Positionen der Moderne inmitten eines immer totalitärer werdenden Europas. Mit der historischen Ausstellung «These, Antithese, Synthese» profiliert sich das Kunstmuseum Luzern international. Die Ausstellung gilt bis heute als «legendär», als «unnachahmlich» und «nicht zu übertreffen». Dass unter Museumsleuten die Ausstellung von 1935 wegen ihrer hoch-karätigen Kunst für eine mittelgrosse Institution wie das Kunstmuseum Luzern als nicht rekonstruierbar gilt, weckt den Ehrgeiz des aktuellen Teams.
Zurück in Luzern
Unter dem Titel «Kandinsky, Picasso, Miró et al.» zurück in Luzern werden Werke präsentiert, die damals in Luzern zu sehen waren oder als valable Alternativen für Werke galten, die aus unterschiedlichen Gründen nicht auszuleihen sind. Über fünf Jahre sind die knapp hundert Werke der originalen Ausstellung von 1935 recherchiert worden. Die meisten sind in den 1920er- und 1930er-Jahren entstanden und inzwischen über den Kunstmarkt in den Besitz der weltweit bedeutendsten Museen oder Privatsammlungen gelangt. Andere Werke sind hingegen verschollen, manche sogar zerstört. Die mangelnde Quellenlage hat die Recherche zusätzlich erschwert: Von 1935 sind nicht viele Unterlagen erhalten, die die historische Ausstellung dokumentieren. Neben dem wenig bebilderten Ausstellungskatalog wurde lediglich eine spärliche Mappe mit Dokumenten zur Ausstellung im Stadtarchiv Luzern aufbewahrt. Umso erstaunlicher ist es, dass ein Grossteil der Originalwerke als Leihgaben zusammengetragen werden konnten.
Eine längst überfällige Korrektur
«Kandinsky, Picasso, Miró et al.» zeigt grossartige Kunst. Die gefeierten Werke erzeugen Aufmerksamkeit, um weiterführende Geschichten zu erzählen: Aufsteigende Moderne, Ressentiment gegen die Avantgarde, Faschismus und Kommunismus sind der historische Kontext der legendären Ausstellung «These, Antithese, Synthese» von 1935. Die Ausstellung vermittelt die geistigen, politischen und kulturellen Umbrüche der Zwischenkriegsjahre. Die Ausstellung steht daher ebenso für eine kritische Selbstreflexion der Institution und ihrer Geschichte. Denn entgegen dem eigenen Anspruch der Ausstellung, das Versprechen der Moderne einzulösen und eine Alternative zu Kapitalismus und Faschismus zu ermöglichen, werden Frauen oder Menschen aussereuropäischer Herkunft in der Ausstellung von 1935 explizit übergangen. Die einzige Künstlerin von damals ist Sophie Taeuber-Arp. In Kenntnis der Absage der drei Ausstellungsmacher Paul Hilber, Konrad Farner und Hans Erni an Barbara Hepworth zeigt «Kandinsky, Picasso, Miró et al.» auch eine grössere Werkgruppe dieser Künstlerin. So macht die Ausstellung die Geschichte der marginalisierten Künstlerinnen der Moderne exemplarisch mit Sophie Taeuber-Arp und Barbara Hepworth sichtbar. Die Ausstellung steigert die Sensibilität für Zusammenhänge. Gleichzeitig bietet sie ein überwältigend sinnliches Kunstspektakel, da die Kunst schlicht und ergreifend begeistert.
(Textgrundlage: Kunstmuseum Luzern)