Balkan Brass, imaginärer Folk, madagassische Musik: Die diesjährigen Stanser Musiktage boten wieder zahlreiche Perlen aus dem Grenzland zwischen Jazz und Weltmusik.
Zwischen Jazz und Weltmusik | Stanser Musiktage 2018
Ihre Musik klingt wie Folk, lässt sich aber nicht verorten: Die Formation Širom aus Slowenien war an den Stanser Musiktagen zu entdecken.
Folk aus dem «Paralleluniversum»
Verschiedene Saiteninstrumente, Balafone, kleine Trommeln und Selbstgebautes sind das Handwerkzeugs, mit dem dass Trio Širom seine Klanglandschaften erzeugt. «Mystical minimalism» nannte ein Kritiker diese Musik, die sich aus allerhand folkigen, akustisch-kontemplativen und auch rockigen Quellen speist. Die Band spricht von «Folk aus einem Paralleluniversum».
Zeitgenössisch-archaisch
Širom gelingt es, in ihrer imaginativen Folk-Musik archaische Ursprünge anklingen zu lassen und sich gleichzeitig in zeitgenössischen Spielweisen verankert zu wissen. Der Gesang hat manchmal etwas Schamanisches, die Rhythmen fluktuieren zwischen Afrika und Gamelan. Obwohl experimentierfreudig, bleibt ihre Musik zugänglich und vertraut. Bevor sich die drei Bandmitglieder in dieser Musik fanden, waren sie in diversen Punk-, Metal- und Post-Rockbands aktiv. Gemeinsam ist den Mitgliedern das Interesse für Minimal Music und globale Sounds.
Viel Weltmusik
Širom waren eine der zahlreichen Formationen, die am Mittwoch der diesjährigen Stanser Musiktage auftraten. Auf dem Dorfplatz spielte die Innerschweizer Brassband Blehmuzik mit ihrem Sound wie aus seinem Film von Emir Kusturica auf. Im Theater an der Mürg bot das madagassische Trio Toko Telo traditionelle, aber zeitgemäss umgesetzte Weltmusik – dessen Gitarrist mit dem Künstlernamen D´Gary als Ausnahmetalent gehandelt wird. Und – last but not least – auf der Länzgi-Bühne groovte das Trio Pflanzblätz mit ihrer «etwas anderen Volksmusik».