Wer bei Geige an klassische Musik denkt, wird hier überrascht: Von den Grenzen seines Instrumentes losgelöst, nutzt Preisig für seine aktuelle Solotour Effektgeräte, tiefe Bässe und Neonlicht – und das alles in einer Kirche. arttv.ch hat den Musiker, der kürzlich von der Fachstelle Kultur des Kantons Zürich mit dem Anerkennungspreis für Musik geehrt wurde, in seinem Heimatort Teufen getroffen.
Tiefe Bässe und Neonlicht | Tobias Preisig | Violinist
Seine ersten Sprünge machte Tobias als 6 Jähriger, als er in der Stube seines Grossvaters mitgeigte. Heute spielt er Konzerte auf der ganzen Welt.
Wenn Sehnsucht in Euphorie umschlägt
Der 1981 in Zürich geborene Musiker, der mit 17 Jahren als erster Geiger überhaupt an die Swiss Jazz School in Bern aufgenommen wurde, später sein Studium in New York sowie in seiner Geburtsstadt fortsetzte und über Diplome als klassischer Geiger sowie als Jazzmusiker verfügt, ist ein Mann vieler Talente. Preisig ist ein mitreissender Virtuose, wagt sich gerne auf musikalisches Neuland und überzeugt mit sinnlichen Arrangements, bei denen Sehnsucht in Euphorie umschlägt – und Formschärfe in Experimentierfreude.
Grosse musikalische Spannungsbögen
Preisig gehört einer treibenden Generation von Musikern an, die, vom Pop beeinflusst, die Entwicklung von Melodielinien in den Mittelpunkt stellen – sich dabei der Präzision der Klassik bedienen, aber immer auch der Clubmusik zuneigen. Virtuose Soli sind dabei nicht mehr so wichtig, dafür der Klang, der Sound und das Erzeugen von Stimmungen. Mit seiner Band Egopusher sowie Solo gilt es, originelle Rhythmusspuren mit grossen Spannungsbögen zu schaffen und sich stets weiterzuentwickeln.
Der Anerkennungsbeitrag der Fachstelle Kultur des Kanton Zürichs hilft ihm dabei, diesen ganz eigenen Stil weiter zu verfolgen.