Pierre Favre «der grosse Poet unter Europas Schlagzeugern»
Auf den Bühnen der Welt spielte Autodidakt Pierre Favre neben den wichtigsten Jazzmusiker:innen seiner Zeit.
Band seines Bruders
Im Alter von 15 Jahren begann Pierre Favre in der Band seines Bruders Schlagzeug zu spielen. Keine zwei Jahre später wurde er 1954 Berufsmusiker und spielt Bebop, aber auch Dixieland und New-Orleans-Jazz. Besonders beeinflusst wurde er zunächst durch Philly Joe Jones, Bud Powell und Benny Bailey. Er spielte in Tanzbands und von 1957 bis 1960 fest im Orchester von Radio Basel bei Cédric Dumont, nebenbei aber auch mit George Gruntz, Flavio Ambrosetti und Barney Wilen. Zudem begleitete Favre Chet Baker beim ersten Comblain Jazz Festival, im folgenden Jahr Dusko Goykovich.
Neue melodiöse Konzeption
In den 1960er-Jahren war Favre als Schlagzeuger im Orchester von Max Greger sowie als Techniker für Paiste in der Entwicklung obertöniger Cymbals tätig und entwickelte eine neue melodiöse Konzeption der Perkussion. Rund um das konventionelle Jazz-Schlagzeug veränderte sich daher sein Instrument. […] In den nächsten Jahren wurde Favres Schlagzeug zu einem zunehmend selbstständigen Klangkörper, zunächst im freien Zusammenspiel mit der Pianistin Irène Schweizer und dem Bassisten Peter Kowald, aber auch mit Michel Portal, mit Joe Haider und
insbesondere mit der französischen Sängerin Tamia oder Albert Mangelsdorff.
Solokonzerte
Seit etwa 1976 tritt Favre auch in Solokonzerten auf, bündelt sein Spiel andererseits aber mit anderen Schlagzeugern in grösseren Perkussions-Ensembles. In den letzten Jahren begleitete er den Tänzer Michel Casanovas, trat im Duo mit dem Tuba- und Serpent-Spieler Michel Godard oder der Pipa-Spielerin Yang Jing auf und leitete ein Ensemble mit zwei Bläsern, zwei Gitarristen, einer Harfenistin und Kontrabass. Textgrundlage: Wikipedia