Mitten auf dem Lande, mit Ausblick aufs Alpenpanorama, trifft eine bestens eingespielte Musikergemeinschaft von bis zu 100 Künstlern auf ein Publikum in Festivallaune. Endlich ist es soweit, der Boswiler Sommer steht vor der Türe und Musiker mit klingenden Namen und hinreissender Frische stürzen sich in einen, kaum enden wollenden Reigen verschiedenster Art Konzerte bis in die Nachtstunden hinein.
Boswiler Sommer
Der Cellist Andreas Fleck stammt aus einer Augsburger Musikerfamilie und lebt seit 1996 in der Schweiz. Er ist Mitbegründer des casalQuartetts und gibt mit diesem – mit vielen Preisen ausgezeichneten Ensemble – an den renommiertesten Konzerthäusern und Festivals weltweit Konzerte. 2001 wurde er «Projektleiter Musik» am Künstlerhaus Boswil. Dort leitet und konzipiert er seither den Boswiler Sommer. Zahlreiche Entdeckungen junger Musiker*innen, welche später weltberühmt wurden (wie Sol Gabetta, Regula Mühlemann oder Kit Armstrong) sind ebenso ein Markenzeichen wie die opulente Programmgestaltung unter einem Motto. 2011 erhielt der dafür den Kulturpreis der AZ-Medien, eine der höchstdotierten und renommiertesten Auszeichnungen der Schweizer Kulturszene.
Weltstar ohne Allüren
Singen zum Geburtstag ist das wohl schönste Geschenk, erst recht, wenn eine so grosse und ausdrucksstarke Stimme dazu anhebt wie diejenige von Vesselina Kasarova. Jeder Boswiler Sommer liess neue, unbedingt zu entdeckende Talente hören und erleben, dies jedoch immer eingebettet in die Kunst der etablierten Stars und auf Augenhöhe mit diesen. Die CHAARTS wählten mit Vesselina Kasarova unter anderem bulgarische Volksmusik aus Kasarovas Heimatland als Festmusik aus, dazu Bartóks ungestüme rumänischen Tänze. Beethovens 250. Wiegenfest sollte 2020 eigentlich zusammen mit dem 20. Geburtstag des Festivals gefeiert werden. Beide Jubilare kommen mit etwas Verspätung nun 2021 gebührend auf ihre Kosten.
Bulgarische Lieder
Zur Musik ihrer Heimat, den bulgarischen Volks- liedern, sagt Vesselina Kasarova: «Die Beschwörung von poetischen Stimmungen macht den Zauber dieser Lieder aus. In jedem Lied, selbst in den unpersönlich oder symbolisch ausgerichteten, steht letztlich immer eine individuelle, in ihrem Kern eben existenzielle und wahre Aussage… In den Liedern spiegelt sich die ganze Geschichte und Kultur einer Heimat, unserer bulgarischen Seele.»