Historisches Museum Baden | Zeitsprung Bildung – BBC-Werkschule, Lehre, Traumberuf
Ausgangspunkt der neuen Sonderausstellung im Historischen Museum Baden ist die Geschichte der BBC-Werkschule.
«Was willst du einmal werden?» Wer die obligatorische Schule hinter sich hat, träumt davon, bald etwas «zu sein». Wer auf die Berufslaufbahn zurückblickt, mag sich hingegen fragen: «Was ist aus mir geworden?» Die Ausstellung macht den Zeitsprung in Beruf und Bildung und wechselt Perspektiven: Der inszenierte industrielle Kleinwerkplatz mit Industrieboden, Neonlicht und geschäftigen Arbeitskojen lädt zur Auseinandersetzung mit Beruf und Bildung in den letzten rund 100 Jahren ein.
Badens Tradition als Talentschmiede
Baden hat dank der BBC eine fast 100-jährige Tradition als Bildungs- und Forschungsstandort. Die Wurzeln der Geschichte der Bildungsstadt gehen zurück auf das Jahr 1918, als die Firma Brown, Boveri & Cie. eine eigene Lehrlingsausbildung gründete. Damit leistete sie Pionierarbeit: Die BBC-Werkschule gilt als erste Berufsschule in der Schweiz und legte den Grundstein für das typische duale Schweizer Bildungssystem. Die heutigen Ausbildungsstätten in Baden gelten als Talentschmiede des technischen Nachwuchses. Der damalige Pioniergeist lebt heute in der ABB-Technikerschule, der Berufsfachschule BBB sowie dem Verein libs – dem landesweit grössten Ausbildungsverbund der Maschinen-, Elektro und Metallindustrie – weiter.
Industrieller Kleinwerkplatz
Die von Girod Gründisch (Baden) realisierte Ausstellungsgestaltung gleicht einem industriellen Kleinwerkplatz. Die geschäftigen Arbeitskojen erzählen konkrete Geschichte(n) rund um die BBC- Lehrlingsausbildung. Text, Bild und Objekte veranschaulichen einstig vermittelte Werte wie Disziplin, Sorgfalt, Gehorsamkeit, Gemeinschaftsgefühl und beschäftigen sich mit der Förderung von Innovation und Spitzenleistungen. In den «gläsernen Werkstatt-Pavillons» begegnen die Besuchenden zahlreichen Zeitzeug*innen: Fünf spannende Videoporträts zeigen Menschen, die mit Leidenschaft ihren technischen Beruf als Berufung leben. Und sechs Hördialoge, die von Pensionierten und Lernenden im Tandem erfunden und vertont wurden, veranschaulichen auf kreative, witzige Weise den Zeitsprung vom Analogen ins Digitale, vom Gestern ins Heute, vom Lernenden zum Pensionierten.
Zahlreiche interaktive Elemente laden zum Mitmachen ein. So kann man sich mit einem Augenzwinkern einen «Berufsspider» erstellen, an der Löw’schen Figur seine Stressfähigkeit testen oder seine eigene Berufslaufbahn im Flussdiagramm darstellen.