GDI | Jeremy Rifkin
Jeremy Rifkin, einer der weltweit wichtigsten Vordenker, analysierte in seinem Referat am GDI, wie wir unsere wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Modelle ändern müssen, um die Erde zu retten.
Nach zwei Auftritten am GDI Gottlieb Duttweiler Institute in den Jahren 2001 und 2004 interpretierte Jeremy Rifkin in seinem neuen Referat – basierend auf seinem im Januar 2010 erscheinenden Buch «Die empathische Zivilisation» – die Menschheitsgeschichte neu.
Menschen sind von Natur aus nicht aggressiv und egoistisch, sondern empathisch, also mitfühlend, so Rifkins kontroverse These. Um globale Herausforderungen wie Wirtschaftskrise oder Klimawandel zu bewältigen, brauchen wir ein neues Denken und ein verändertes Menschenbild auf der Grundlage der Empathie.
Zum Buch: Jeremy Rifkin schreibt die Geschichte der Zivilisation neu und entwirft die Vision einer zukünftigen Ära. Der Schlüssel für unser Zusammenleben in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft ist Empathie: die Gabe, sich in andere Menschen hineinzuversetzen und bei allem, was wir tun, die Konsequenzen für andere zu bedenken. Wir sind nicht von Natur aus egoistische, aggressive Einzelkämpfer. Vielmehr sind Kooperation, Solidarität und Mitgefühl die Grundlagen unseres Zusammenlebens. Auch das menschliche Gehirn ist auf Vernetzung und Solidarität ausgelegt, wie die Neurowissenschaften bestätigen. Nach der Agrar- und der Industriegesellschaft prophezeit Rifkin eine neue Ära: den dezentralisierten Kapitalismus. Herausforderungen wie die globale Wirtschaftskrise und der Klimawandel zeigen: Entscheidend ist, auf Interessen und Positionen anderer einzugehen. Nur die Fähigkeit zur Empathie erlaubt es, der verstärkten Komplexität unseres Lebens Rechnung zu tragen.