Das Hölloch in Muotathal im Kanton Schwyz punktet als einzigartiges geologisches Naturwunder. Das neue Besucherzentrum lädt dazu ein, spannende Themen wie Mensch und Höhle, das Klima und die Vegetation vor den Eiszeiten, die Karstlandschaft mit dem grössten Fichtenurwald des Alpenraums, geologische Prozesse und Wetterphänomene sowie die Geschichte des Tourismus rund um das Hölloch zu entdecken.
Das grösste Höhlensysteme Europas
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Das Hölloch: Ein Gigant unter der Erde
Das Hölloch im Muotathal ist mit einer erforschten Länge von über 200 Kilometern eines der grössten und längsten Höhlensysteme der Welt und gleichzeitig das grösste in Europa und somit natürlich auch der Schweiz. Über den Verlauf von rund einer Million Jahren entstand dieses Naturwunder durch das Zusammenspiel von Schmelz- und Regenwasser, das das lokale Kalkgestein erodierte und aushöhlte. Unabhängig von der Jahreszeit herrschen im Inneren der Höhle konstante klimatische Bedingungen: Die Temperatur beträgt durchgehend 6 Grad Celsius bei einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit von über 90 Prozent. Also warme Kleidung mitnehmen!
Abenteuer in der Dunkelheit
Interessierte Besucher:innen können das Hölloch nicht auf eigene Faust erkunden, sondern müssen an geführten Touren teilnehmen, die hauptsächlich vom Trekking Team AG veranstaltet werden. Das Angebot ist vielfältig und richtet sich an unterschiedliche Zielgruppen, von kurzen, familienfreundlichen Exkursionen, die bereits für Kinder ab fünf Jahren geeignet sind, bis hin zu anspruchsvollen, mehrtägigen Expeditionen für Abenteuerlustige, die tief in entlegene und unzugängliche Bereiche des Systems vordringen möchten. Bei diesen Touren erhalten die Teilnehmer:innen einen spektakulären Einblick in die verborgene Unterwelt, passieren Höhlenseen wie den «Styx-See», bewältigen steile Klettersteige und zwängen sich durch enge Felsspalten. Dabei entdecken sie bizarre Felsformationen und mit etwas Glück auch Tropfsteine in grossen, weitläufigen Sälen. Die notwendige Spezialausrüstung inklusive Stirnlampen wird den Teilnehmern vor Ort zur Verfügung gestellt, da in der Höhle absolute Dunkelheit herrscht.
Wissenswertes und Sicherheitshinweise
Der Ursprung des Namens «Hölloch» hat vermutlich keinen religiösen Hintergrund, sondern leitet sich vom alemannischen Begriff «hääl» ab, was «schlüpfrig» oder «glatt» bedeutet und eine treffende Beschreibung für die oft rutschigen Bodenverhältnisse in der Höhle ist. Wichtig für die Planung eines Besuchs ist die Tatsache, dass die Zugänglichkeit der Höhle stark von den Wetterbedingungen an der Oberfläche abhängt. Bei starken Regenfällen oder Schneeschmelze kann es zu Hochwasser kommen, das Teile des Systems überflutet und unpassierbar macht. Aus diesem Grund bieten die Wintermonate oft die stabilsten Bedingungen für ausgedehnte Erkundungen.