Eine Ausstellung, die die traditionelle Holzbauweise der Innerschweizer Kultur, auf zeitgenössische Art und Weise interpretiert.
Skulpturschweiz | In Holz gebaut
Die Folgeausstellung der erfolgreichen Präsentation “in Holz gehauen” die 2008 von Rochus Lussi kuratiert wurde und sich den Werken figurativ arbeitender Bildhauer/innen widmete, wird 2010 um das Spektrum der konstruktiven Bildhauerarbeiten “in Holz gebaut” erweitert.
Die traditionelle Holzbauweise ist substanzieller Bestandteil der Innerschweizer Kultur. Nahezu sämtliche Lebensbereiche beziehen diesen natürlichen, unsere Umgebung prägenden Rohstoff in ihre Funktionen mit ein: Häuser, Möbel, Essgeschirr, Arbeitsgeräte, Stallungen, Brücken, Stege und Verkehrsmittel waren in Holz gedacht und gebaut. In den Künsten wird das Holz aber erst mit der aufkommenden Industrialisierung und den maschinellen Bearbeitungstechniken als vielfältiger Baustoff neu entdeckt. In der Skulptur spielt der Werkstoff Holz, immer in Konkurrenz zu den neuen Halbfabrikaten in Metall und Kunststoffen, erst wieder ab Mitte des 20. Jahrhunderts eine selbständige Rolle.
Die “arte povera” setzt den gewachsenen Bau als Metapher ein, in den konstruktiven Richtungen werden bedeutende Denkmodelle in Holz visualisiert und traditionelle Bauweisen in Installationen zitiert. Der uralte Werkstoff Holz ist in der zeitgenössischen Kunstszene so vielfältig präsent wie seit langem nicht mehr. Teilnehmend und mittendrin in dieser Entwicklung sind unsere Innerschweizer Bildhauer/innen. Sie sind dem Werkstoff Holz mit seinen Traditionen über Jahrzehnte in ihrem Schaffen treu geblieben.
Die Ausstellung im Hangar zeigt die ausgeprägte Individualität der einzelnen Bildhauer/innen und zugleich ihre Nähe in der Umkreisung, der tief verwurzelten Ausgangslage. Verbindendes Element ist auch die gemeinsam entwickelte Form des Podestes auf und in dem sich die Skulpturen präsentieren.