Ratten, High Heels, Gemüse, Waffen – alles aus Holz, das von der Decke herunterbaumelt. Imposant das Bild, aber auch der Duft nach Wald. Im Nidwaldner Museum in Stans werden nebst dieser Arbeit weitere Werke des Nidwaldner Bildhauers Rochus Lussi gezeigt.
Rochus Lussi | Dünne Haut
Hau(p)tsache neu interpretiert
Die Haut ist die Grenze zwischen Innen und Aussen, sie schützt vor Umwelteinflüssen und bildet einen Raum. Sie ist aber auch das Kommunikationsorgan zwischen dem Inneren und der Aussenwelt. Sie kann strapazierfähig sein, zart und fragil, sie wird verletzt, perforiert und erneuert sich im besten Fall von selbst. Die Kulturgeschichte der Haut mit ihren verschiedenen Bedeutungen ist facettenreich. In den Arbeiten von Rochus Lussi spielt die Haut eine wichtige Rolle, sowohl wörtlich wie im übertragenen Sinn, als Idee von Hülle und Gefäss, als oszillierende Grenze zwischen Schutz und Austausch, zwischen religiöser Symbolik und alltäglicher Realität. Rochus Lussi greift in seinem Werk oft Themen aus der Kunstgeschichte auf und interpretiert sie neu.
Vervielfältigte Objekte
Ein anderes wichtiges Thema ist die Wiederholung, das Multiple. Lussis Werkgruppen aus Holz können klein und fein sein, aber auch wuchtig und raumfüllend. Der Bildhauer geht sowohl von aktuellen wie auch historischen Geschichten aus und formt daraus Objektgruppen. Für die Ausstellung im Nidwaldner Museum hat der Künstler neue Arbeiten realisiert. Er entwickelte zunächst mit Kettensäge, Trennscheibe und Messer eine Figur aus Holz, die er später eigenhändig zu einer Vielzahl von Objektteilen multiplizierte.
Rochus Lussi
Rochus Lussi, geb. 1965 in Stans, lebt und arbeitet seit 1992 als freischaffender Bildhauer in Stans, Nidwalden. 1988 bis 1995 handwerklich künstlerische Ausbildung zum Bildhauer, Studienjahr an der Kunstakademie in Prag, Tschechien, bei Jan Hendrych. Seine Werke waren in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland zu sehen, einige seiner Arbeiten sind im öffentlichen Raum installiert.