Vivian Maier (1926–2009) ist innerhalb weniger Jahre zu einer der wichtigsten amerikanischen Fotografinnen des 20. Jahrhunderts aufgestiegen. Dabei hat sie zeitlebens niemandem ihre rund 150’000 Aufnahmen gezeigt und einen Grossteil ihres Werkes selber gar nie gesehen.
Photobastei Zürich | Vivian Maier | Taking the Long Way Home
Aussergewöhnliche Nanny
Vivian Maier (1926–2009) konnte es sich nicht leisten, ihre Filme entwickeln zu lassen. Die Frau mit österreichischem Vater und französischer Mutter arbeitete rund vierzig Jahre als Kindermädchen in New York, und niemand wusste von ihrer grossen Passion: Mit einer Rolleiflex-Kamera fing sie das urbane Leben auf den Strassen New Yorks und Chicagos ein. Immer mehr Kisten voller nicht entwickelter Filme stapelten sich in ihrem Besitz.
Junger Mann entdeckt den Schatz
Kurz vor Maiers Tod kam ein Teil ihrer Besitztümer bei einer Zwangsversteigerung unter den Hammer, und der damals 26-jährige John Maloof, Makler und Hobbyhistoriker, kaufte eine Schachtel mit 30’000 Negativen. Als er des Schatzes gewahr wurde, der da in seine Hände gefallen war, konnte er insgesamt noch 100’000 Bilder auftreiben. Auf deren Urheberin stiess er aber zu spät, nämlich über die Todesanzeige in einer Chicagoer Zeitung.
Erste Einzelaustellung in der Schweiz
Nach der Publikation ihrer genialen Strassenfotografien wurde Vivian Maier posthum in kürzester Zeit zur berühmten Fotografin – nach Meinung vieler Experten einer der bemerkenswertesten des 20. Jahrhunderts. «Es ist uns ein regelrechter Coup gelungen!», meldet deshalb die Photobastei, welche einer der weltweit umfangreichsten Vivian Maier-Ausstellungen präsentieren darf. Noch dazu die erste Einzelausstellung in der Schweiz.