Roman Signer (*1938 Appenzell) arbeitet seit langem mit subtilen Kräften wie etwa Wind, Wasser oder Schwerkraft. Die damit realisierten Arbeiten sind künstlerische Experimente mit humorvollen und poetischen Zwischentönen. Das Kunstmuseum St.Gallen präsentiert eine Schenkung der Ursula Hauser Collection, welche acht wichtige Skulpturen Signers beinhaltet.
Neue Einblicke in Roman Signer frühes Werk
Anlass der ersten Ausstellung im Kirchhoferhaus, dem Stadtpalais neben dem Kunstmuseum, ist eine grosszügige Schenkung der Sammlerin Ursula Hauser.
Das Werk von Roman Signer wurde in renommierten Häusern weltweit in Einzelausstellungen präsentiert, darunter Malmö Konsthall (2023), Kestner Gesellschaft, Hannover (2018), Kunstmuseum Basel (2017), Barbican Centre, London (2015), Swiss Institute, New York (2010), Palais de Tokyo, Paris (2008). Seine Ausstellungen im Kunstmuseum St.Gallen (1993/2014) verzeichneten beide Publikumsrekorde.
Schenkung der Ursula Hauser Collection
Anlässlich der grosszügigen Schenkung der Sammlerin Ursula Hauser, die acht zentrale Skulpturen des Künstlers umfasst, präsentiert das Kunstmuseum St.Gallen eine neue Ausstellung. Fünf frühe Werke aus der Schenkung (entstanden zwischen 1971 und 1977) widmen sich dem Element Wasser. Ihnen zugrunde liegen subtile Beobachtungen zur Fluidität dieses Elements sowie dessen Elastizität und die damit verbundenen Kräfte. Die Skulptur Grosser Tropfen etwa visualisiert die Bildung eines Tropfens kurz vor dem Fall. Wie oft in Signers Arbeiten treffen wir auf eine experimentelle Anordnung, die weder rein künstlerisch noch blosse Naturbeobachtung ist. In diesem Zwischenbereich spielt der Künstler mit unseren Erwartungen und erweitert damit unsere Perspektive auf beides – Kunst und Naturphänomen.
Spätere Skulpturen
Teil von Ursula Hausers Schenkung sind auch drei spätere Skulpturen aus den 1990er Jahren. Diese werden hier erstmals ausgestellt: Hauptstrasse und Nebenstrassen, Bett sowie Aquarium. Zusätzlich wird die zeitlich und thematisch verwandte, interaktive Skulptur Wellenapparat
aus der Sammlung des Kunstmuseums St.Gallen gezeigt. Ein mit Wasser gefülltes Gummikissen, das mit kleinen Fühlern aus Schaumstoff versehen ist, darf mit den Füssen in Bewegung versetzt werden. Dadurch entsteht ein kleinmassstäbliches Modell, welches in seiner Bewegung, Eleganz und Dynamik eine natürlichen Welle imitiert.
(Textgrundlage: Kunstmuseum St.Gallen)