Eine Ausstellung zwischen Chaos und Präzision, Ordnung und Wahnsinn, Eigensinn und Heiterkeit. Es sind Arbeiten von rund 70 Künstlerinnen und Künstlern zu sehen.
Kunstzeughaus Rapperswil-Jona | Springende Lachse
Präzision, Innovation, Ordnung, Chaos, Wahnsinn, Eigensinn und Heiterkeit
Die Ausstellung „Springende Lachse“ versucht eine Einordnung der gezeigten Werke nach Begriffen, die gemeinhin mit sogenannter Swissness oder ihrem Gegenteil verbunden werden: Präzision, Innovation, Ordnung, Chaos, Wahnsinn, Eigensinn und Heiterkeit. Diese Begriffe finden sich auch in der Haltung der Sammler wieder und in ihrer Art, nach welchen (teilweise auch nur vermuteten) Kriterien sie Kunst erwerben. In dichter Hängung versucht die Ausstellung eine Tour d’horizon durch die Sammlung. Auffällig oft trifft man dabei auf Alltägliches oder (vermeintlich) Unscheinbares.
Künstlerische Vielstimmigkeit
Arbeiten auf Papier bilden das eigentliche Rückgrat der Sammlung von Peter und Elisabeth Bosshard. Neben der Zeichnung sind sowohl Grafiken und Fotografien als auch installative Arbeiten breit vertreten. Die Sammlung Bosshard gibt einen weiten – durchaus subjektiven – Einblick in über vierzig Jahre Schweizer Kunstschaffen. Betrachtet man die Sammlung in ihrer Gesamtheit, so manifestiert sich darin das Interesse an der künstlerischen Umdeutung der Welt, gerade in der Vielstimmigkeit, wie sie eben nicht in einer einzelnen Stilrichtung, sondern nur in unterschiedlichen künstlerischen Positionen zum Ausdruck kommen kann. Bereits seit den 1970er Jahren ist in der Schweizer Kunst eine regionale Verankerung des Schaffens zu beobachten, das die internationalen Strömungen weder negiert noch unberührt von ihnen bleibt. Notorische Ordnungssucht wird mit irrwitzigem Arbeitsfleiss ad absurdum geführt und so die Schweizer Realität vorgeführt und zugleich entlarvt. Der vielzitierten Enge begegnen die Kunstschaffenden mit Strategien von extremer Introspektion (wie in den 1980er Jahren) bis zur Flucht in die virtuelle Welt.