Design ist überall – Bildschirminhalte, Konsumgüter, Lebensräume. In der Ausstellung «Fit for Purpose» beschäftigen sich KünstlerInnen mit dem Design-Phänomen und bieten augenzwinkernde Alternativen zu öffentlichen und privaten Raum- und Produktgestaltungen.
Kunsthaus Glarus | Fit for Purpose
Design in allen Lebensbereichen
Design avanciert mehr und mehr zur Schlüsseldisziplin der zeitgenössischen Kultur. Perfekte, computergenerierte und oft entpersonalisierte Oberflächen bestimmen die Wahrnehmung praktisch aller Lebensbereiche. Mit dem Design von Bildschirminhalten, Konsumgütern und Lebensräumen wächst ein ästhetischer High-Tech-Kosmos, der alle Bereiche des Lebens umfasst. «Fit for Purpose» bezieht sich auf die nüchterne Zweckmässigkeit des heutigen Designs, das auf dem Erbe der Moderne und dem Bauhaus beruht und das mit teils fast schon asketischem Anstrich Wellness und Kraft vermitteln will.
Oberflächen-Phänomene
Künstlerinnen und Künstler beschäftigen sich in letzter Zeit vermehrt mit diesen Oberflächen-Phänomenen. Sie verwenden diese Ästhetik als Grundlage ihrer Arbeiten, spielen im Kontrast dazu auch mit der Materialästhetik von Gefundenem und Weggeworfenem. Ausgehend vom Designerbe der Moderne stellen sie Fragen nach dem Verhältnis der gestalterischen Normen öffentlicher und privater Räume und nach möglichen Zwischenräumen. Wie bewegen wir uns durch solche Räume, was beeinflusst unsere Wahrnehmung darin, welche Assoziationen gehen von den Oberflächen, Formen und Materialien aus?
Augenzwinkernde Alternativen
Die eingeladenen Künstlerinnen und Künstler – meist aus der Generation der Digital Natives, geschult in neuen Informationstechnologien und fliessend in der Sprache der Corporate Communication – stellen den orchestrierten öffentlichen und privaten Raum- und Produktgestaltungen augenzwinkernde Alternativen entgegen. Sie spiegeln heutige Schaffens-, Produktions- und Verwertungsbedingungen der Konsumkultur, deuten kulturelle Phänomene um, manipulieren glattes Alltagsdesign mit formalen Übertreibungen oder Verzerrungen, kommentieren die Konventionen des Benutzens und Betrachtens kritisch oder wertneutral oder laden sie mit Persönlichem, Anekdotischem oder Körperhaftem auf.