„Kunscht isch gäng es Risiko,” so eine Liedzeile von Mani Matter. Worin aber liegt das Risiko in der Kunst denn genau? Eine Ausstellung in der Kunsthalle Luzern geht dieser Frage vielfältig nach.
Kunsthalle Luzern |Kunscht isch gäng es Risiko
Der Schweizer Liedermacher Mani Matter warnt in seinem Song “Eskimo” vor dem Risiko der Hingabe. In seiner Geschichte kommt ein Mensch ums Leben, weil er sich in seine Höhle zurückzieht, um sich ganz dem Cembalo-Spiel hinzugeben. Er hört nicht, wie ein Eisbär in sein Zelt schleicht, um ihn zu töten.
Die Ausstellung “Kunscht isch gäng es Risiko” thematisiert verschiedene Momente des Risikos in der Kunst. Ein Teil der Arbeiten setzt sich mit der Frage auseinander, wann Künstler und Künstlerinnen für die Gesellschaft ein Risiko darstellen, bzw. wann sie von aussen als solches deklariert werden. Andere Arbeiten dokumentieren eine künstlerische Praxis, die vom Riskieren der eigenen sozialen oder physischen Existenz handelt und/oder die Provokation und Produktion von Risiken geradezu zum künstlerischen Medium macht. Andernorts soll augenscheinlich werden, wie die Kunst als Experimentier- und Lebensfeld selber Unsicherheiten, Verunsicherungen oder Anfälligkeiten in der Persönlichkeit des Künstlers evoziert. Eine letzte Gruppe testet Modelle des Versicherns und der Sicherung oder der Solidarisierung gegen Risiken durch künstlerische Aktionen.
Im Rahmen der Ausstellung zeigt Marina Belobrovaja ihre Videoarbeit ÖFENTLICHE ABSCHIEBUNG, die auf der am Helvetiaplatz in Zürich im August 2007 durchgeführten gleichnamigen Aktion basiert. (Siehe art-tv Video)