Mit der Sonderausstellung ART SOIN widmet das Musée de la main UNIL-CHUV in Lausanne
den Pflegeberufen eine unkonventionelle Plattform. Unter der Leitung des Künstlers Frantiček Klossner lassen angehende Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner ihrer Kreativität freien Lauf, um ihre Erfahrungen, Gefühle, Hoffnungen und Sorgen auszudrücken. Die Werke überzeugen durch ihre Authentizität und Ehrlichkeit.
Kunst und Medizin #2 | Art Soin
«Carte blanche für diejenigen, die sich um uns kümmern».
Das Konzept der Ausstellung basiert auf dem Bildungsprojekt «Kunst und Medizin», das von Frantiček Klossner und Urs Schürch im Rahmen des Innovationswettbewerbs des Kantons Bern «Kunst an Schulen» in Kooperation mit der Stanley Thomas Johnson Stiftung entwickelt wurde. Es wurde vom Kanton Bern als modellhaftes und zukunftsweisendes Bildungsprojekt ausgezeichnet.
Leben, Gesundheit, Krankheit
Bei der Realisierung der Sonderausstellung ART SOIN im Musée de la main UNIL-CHUV, haben insgesamt 37 angehende Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner aus den Kantonen Bern und Waadt mitgewirkt. In ihren künstlerischen Arbeiten widmen sich die Student*innen den Erfahrungen und Emotionen aus der Berufswelt der Pflege. Regelmässig mit Krisen, Verletzlichkeit, Tod und Leid konfrontiert, aber auch mit der Stärke der Resilienz, der Bedeutung von Hoffnung und zwischenmenschlicher Zuwendung, haben sich die angehenden Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner mit existenziellen Fragen befasst, die uns alle betreffen. Aus der Summe von praxisnahen Erfahrungen sind bewegende künstlerische Werke entstanden, die uns in poetischer Weise über unser Verhältnis zum Leben, zu Gesundheit und Krankheit befragen. In überzeugender Weise thematisieren sie den kulturellen Wandel der Gesundheitsberufe. Die Ausstellung ist ein starkes künstlerisches Statement der aktuellen jungen Generation, die das Berufsbild der «Pflege» in Zukunft reformieren und erneuern wird.
Die gezeigten Werke laden dazu ein, die heutige Situation der Pflegeberufe zu überdenken und aus einer neuen und ungewohnten Perspektive zu betrachten. Das grosse gesellschaftliche Engagement der jungen Generation wird deutlich spürbar und die Systemrelevanz der Berufsgruppe im aktuellen Kontext unübersehbar.