Ab dem 11. Januar 2026 wird im Schaudepot erneut Tennis gespielt – nicht sportlich, sondern gedanklich. Jeden zweiten Sonntag im Monat lädt das Begleitprogramm zur Ausstellung «The Tennis Game» im Dialog mit Boris Groys dazu ein, Kunst als Frage-Antwort-Spiel zu erleben. Lesungen, Diskussionen, Führungen und ein Filmabend machen deutlich: Diese Installation ist kein abgeschlossenes Werk, sondern ein fortdauernder Dialog.
Im Kunsthaus Zug Tennis spielen
- Publiziert am
Ilya & Emilia Kabakov und das Kunsthaus Zug
Ilya Kabakov (1933–2023) gilt als einer der einflussreichsten Künstler der internationalen Konzeptkunst. In der Sowjetunion ausgebildet, entwickelte er eine vielschichtige Bild- und Erzählwelt, in der Alltag, Ideologie, Utopie und Scheitern untrennbar miteinander verbunden sind. Emilia Kabakov (*1945) ist Künstlerin, Kuratorin und langjährige künstlerische Partnerin Ilya Kabakovs. Seit den 1980er-Jahren realisierten sie gemeinsame Werke und prägten mit ihren grossformatigen Installationen den Begriff der «totalen Installation» entscheidend mit.
Seit über zwanzig Jahren verbindet das Künstler:innenpaar eine enge Beziehung zur Stadt Zug und zum Kunsthaus Zug. Mehrere zentrale Projekte entstanden hier in enger Zusammenarbeit, darunter Die Ausstellung eines Gesprächs (2001), Orbis Pictus (2010) sowie das international beachtete, partizipative Grossprojekt Ship of Tolerance (2016). Diese kontinuierliche Zusammenarbeit machte Zug zu einem wichtigen Referenzort im Werk der Kabakovs – als Ort des Dialogs, der Vermittlung und der Öffnung von Kunst in den öffentlichen Raum.
Das erwartet dich neben der eigentlichen Ausstellung
11. Januar 2026
Lesung mit der Schweizer Autorin Louisa Mertens aus ihrem Debütroman Hundesöhne
Februar 2026
Zweisprachige Führungen durch die Ausstellung (Deutsch/Russisch)
März 2026
Paneldiskussion mit den Kabakov-Expertinnen Dr. Nicole Seeberger und Prof. Dr. Sylvia Sasse
Mai 2026
Filmabend im Kino Zug: The Ship of Tolerance von Remo Hegglin, anschliessendes Gespräch mit dem Filmemacher und der Kunstvermittlerin Sandra Winiger
28. Juni 2026
Musikalisch begleitete Finissage
Mitspielen ausdrücklich erwünscht
Vierzehn grossformatige Schiefertafeln bilden das Zentrum der Installation. Auf ihnen entspinnt sich ein manchmal humorvoller, manchmal erstaunlich grundsätzlicher Dialog zwischen der 2023 verstorbenen Ilya Kabakov und dem Philosophen Boris Groys. Ausgangspunkt ist das Verhältnis des Menschen zu Tieren, doch schnell weitet sich das gedankliche Spielfeld: Es geht um Macht, Moral, Sprache und letztlich um die Frage, was den Menschen ausmacht. Wer das Tennisfeld betritt, bleibt nicht neutral – aus Betrachtenden werden Mitspielende, aus Zuhörenden Beteiligte.
Ein Werk im Austausch mit der Stadt
Der zweite Teil der Ausstellung öffnet den Raum bewusst für Begegnung und Vermittlung. Lesungen, zweisprachige Führungen, Paneldiskussionen und ein Filmabend vertiefen das Werk und setzen es in Beziehung zur langjährigen Zusammenarbeit des Künstler:innenpaars Ilya (1933– 2023) und Emilia Kabakov mit dem Kunsthaus Zug und der Stadt. Seit über zwei Jahrzehnten haben Projekte wie: Die Ausstellung eines Gesprächs, Orbis Pictus oder Ship of Tolerance diese Beziehung geprägt. Mit The Tennis Game wird sie weitergeführt – als offener Dialog über Kunst, Öffentlichkeit und Teilhabe.