Das mittlerweile 450-jährige Haus hat vieles erlebt: Von seinen Anfängen als militärisches Lagerhaus bis in die jüngste Zeit als Historisches Museum. Zur grossen Geburtstagsparty lädt es die Luzerner Kulturszene ein, Konzerte, Theaterstücke und Performance-Kunst zu zeigen, die sich mit Erinnerungen, Traditionen und Identitäten auseinandersetzen. Den Auftakt macht eine performativer Beitrag der Videokünstlerin Ruth Baettig.
Historisches Museum Luzern | Kulturfestival 1569
- Publiziert am 30. September 2019
Mit dem «Kulturfestival 1569» erinnert das Historisches Museum Luzern an sein Entstehungsjahr und feiert ein buntes Fest.
Kulturfestival 1569
Das Programm des «Kulturfestivals 1569» bietet spannende Exkursionen für Gross und Klein. Mal bedacht ernst, mal heiter unbeschwert, aber immer unterhaltsam, geht es in den einzelnen Beiträgen um Erinnerungen, Traditionen und Identitäten. Die performative Aufführung «Ort(s)wechsel» beispielsweise, erzählt von Heimweh, Sehnsucht und der Einsamkeit in der Ferne. In anderen Beiträgen wird gesungen und improvisiert. Aussderdem wird verkündet: Mit dem Stück «Orloge Zeitreisen» sind Zeitreisen neu machbar! Und auch die Kinder erobern die Bühne. Die Theaterkids zeigen inspirierende Geschichten über beeindruckende Mädchen und junge Frauen der letzten 450 Jahre.
Ein Haus stellt sich selbst vor
Das alte Haus führt die Besucher*innen in der aktuellen Ausstellung «Rocky Docky» in einem Audiorundgang durch seine bewegte Vergangenheit und erzählt von Gästen und Geistern, sowie von Triumphen und Katastrophen, die sich in seinem Innern und rundherum ereignet haben. Objekte, Zeitzeugen und Dokumente aus 450 Jahren berichten von Wendepunkten und Episoden des Hauses: von Napoleon und seiner helvetischen Regierung, dem Stadtschreiber Cysat, der einen Tsunami in der Reuss beobachtete, einem verwegenen Kunstdieb und vielen anderen. Ein umfangreiches Begleitprogramm lädt ein, die Zeughaus-Protagonisten von heute zu treffen und sich vertieft mit Fragen der Geschichte, Erinnerung und Identität auseinanderzusetzen.
Eröffnungsperformance von Ruth Baettig
Das Kulturfest hat bewusst den Bogen vom Historismus zur Moderne geschlagen und die aktuelle Luzerner Kulturszene aufgefordert, sich einzubringen. Eine der ausgewählten Arbeiten stammt von Ruth Baettig und wird das Kulturfestival eröffnen. Am Beginn ihres Projektes ORTWECHSEL steht eine umfangreiche Sammlung von Briefen von Migrant*innen, die diese von der Schweiz aus nach Hause an ihre Liebsten schickten. In den Briefen wird von Heimweh, Sehnsucht, der Einsamkeit in der Fremde, aber auch von Neugier und unbeirrbarem Optimismus gesprochen. Migrare – Migrieren – Wandern hat für Ruth Baettig einen essayistischen Kern. Ihre Arbeit ORTWECHSEL vereint Interaktion, Lesung und Kunstobjekte in einer performativen Aufführung. Es ist eine Anordnung, Geschichten zu ertasten und stellt eine Möglichkeit dar, über die aktuelle Migration (gewollt oder forciert) zu reflektieren.