Mit der Ausstellung «Ambienti» im Haus Konstruktiv wird Gianni Colombo zum ersten Mal mit einer umfassenden Retrospektive in einem Schweizer Museum gewürdigt. Nicht verpassen!
Haus Konstruktiv | Gianni Colombo
Obwohl die Arbeiten des 1993 verstorbenen Künstlers Gianni Colombo (* 1937 in Mailand) bereits Mitte der 1960er Jahre in international renommierten Gruppenausstellungen wie der documenta 4 in Kassel oder der Biennale di Venezia gezeigt wurden, ist sein Werk in den grossen internationalen Museen bislang kaum umfassend dargestellt worden und gilt auch heute noch – sechzehn Jahre nach seinem Tod – als Geheimtipp. Dies verwundert schon insofern, als Colombo den Bild- und Objektbegriff massgeblich erweitert und in ebenso atemberaubende wie feinsinnige Environments (raumgreifende, die Umgebung mit einbeziehende und selbst eine Umgebung schaffende Installationen) überführt hat. Colombo nannte sie seit 1967 «Ambienti».
Gianni Colombos Werke zeigen einen künstlerisch vielseitigen Geist: Sie sind von spielerischer Leichtigkeit, basieren auf intellektuell scharfsinnigen Kompositionen und ermöglichen zugleich eine intensive sinnliche Erfahrung.
Gianni Colombo beschäftigte sich sowohl mit kinetischen (mechanischen) wie auch mit optischen Phänomenen. Die kinetische Kunst findet sich bereits in den um 1915 entstandenen beweglichen Objekten und Maschinen früher Konstruktivisten wie Wladimir Tatlin, Naum Gabo oder Alexander Rodtschenko angelegt. Auch bei den etwa zeitgleich aktiven italienischen Futuristen spielte das Thema Bewegung eine wichtige Rolle.