Unaufgeregt, sympathisch und kompetent – diese drei Eigenschaften treffen nach Meinung der Jury auf die eingereichte Präsentation von Lilian Demuth, Sandra Hagenmüller und Andreas Lamprecht zu: Sie gewinnen den Foundation Award 2013
Foundation Award 2013 | Demuth Hagenmüller & Lamprecht Architekten
Zürcher Wohnungsbau
Vom städtebaulichen Massstab (Wohnüberbauung mit 340 Wohnungen in Seldwyla) über den Umbau eines Bürohauses in ein städtisches Wohnhaus (Zentralstrasse, Zürich) bis zur Erneuerung einer Badeanstalt (dem Lido, Rapperswil-Jona) – die beiden Architektinnen zeigen, dass sie trotz ihres jungen Alters im heute wegweisenden Zürcher Wohnungsbau bereits oben mitmischen und souverän den Ausdruck ihrer Architektur wählen. Überzeugt hat schliesslich nicht allein die sichere architektonische Hand der beiden Architektinnen, sondern ihr Haltung: «Wo Neues entsteht und behutsam an Bestehendes angeschlossen wird, wo Neues stimmig abgemischt und da und dort mit Chuzpe variiert wird, findet die Gemeinschaft Entfaltung und Weiterentwicklung.»
Erstmals 2. und 3. Preis
Der erstmals vergebene 2. Preis geht an das Luzerner Büro Huber Waser Mühlebach. Die von Thom Huber, Claudio Waser und Claudia Mühlebach dargestellte Arbeitsweise überzeugte die Jury: Innenraummodelle «beleben» sie mit charmanten Minimöbeln. Im dokumentierten Neubau der Raiffeisenbank Hochdorf fand die Jury die Qualitäten dieser Modelle wieder.
Der 3. Preis geht nach Lugano an den Architekten Thomas Schlichting. Mit seinem Projekt zeigt er die Entwicklungsmöglichkeiten der Standseilbahn und Treppenanlage «Scalina degli Angioli» auf. Dabei startet er bei einer städtebaulichen Analyse und endet mit dem Einbau eines stimmungsvollen Cafés in einen alten Turm.
Der Preis
Der zum vierten Mal verliehene Foundation Award will jährlich einem jungen Architekturbüro dabei helfen, den Platz in der Schweizer Architekturlandschaft einzunehmen, den es anstrebt. Die Jury des Foundation Awards beurteilt nicht nur die Projekte des Büros, sondern auch das Büro selbst. Sie begutachtet zu diesem Zweck zum einen das eingereichte Büroprofil der Teilnehmer und zum anderen ein oder mehrere Projekte.
Die Qualität der geplanten oder gebauten Architektur eines Büros ist bei der Bewertung der Teilnehmer ein gewichtiger Faktor unter anderen. Auch die geschilderte Geschäftsidee kann ausschlaggebend für eine Prämierung sein oder die Haltung, die das Team vertritt. Manche Büros warten bereits in dieser frühen Phase mit einem durchstrukturierten Businessplan auf, bei anderen überzeugen eher die Projekte. Alles, was ein einzelnes Büro ausmacht und was es letztlich von anderen unterscheidet, spielt beim Foundation Award eine Rolle.