Walter Bosshard, bekannt für seine Gandhi-Fotografien und Robert Capa, der Fotograf des spanischen Bürgerkriegs – beide international gefragte Fotojournalisten – lieferten sich in China in den 30er Jahren einen Wettlauf um die besten Bilder. Sei es, um den Krieg zwischen Japan und China zu dokumentieren als auch den Wettlauf zwischen Nationalisten und Kommunisten festzuhalten.
Fotostiftung Schweiz | Walter Bosshard - Robert Capa. Wettlauf um China
Rund 150 Fotografien von Bosshard und Capa sind in der Fotostiftung in Winterthur zu sehen. Sie waren Freunde und gleichzeitig Konkurrenten.
Pioniere des Fotojournalismus
Der Schweizer Walter Bosshard hat den modernen Fotojournalismus mitgeprägt. Um 1930, als neu gestaltete illustrierte Zeitschriften beispiellose Erfolge feierten, war er an vorderster Front dabei. Seine Bildberichte erreichten ein Millionenpublikum und machten ihn zu einem international gefragten Star-Reporter.
Tiefgreifende Umwälzungen
Ab 1931 konzentrierte sich Bosshard auf China, 1933 liess er sich in Peking nieder. Er ahnte, dass dem Reich der Mitte tiefgreifende Umwälzungen bevorstanden. Fotografierend und schreibend verfolgte er den verheerenden Krieg gegen Japan und den Machtkampf zwischen Nationalisten und Kommunisten, tauchte aber auch in den chinesischen Alltag ein. Als erster Europäer erreichte er 1938 die Lösshöhlen von Yan’an, wo Mao und die Rote Armee ihre Kräfte sammelten. Bosshard gewann damit auch den Wettlauf der Medien – unter anderem vor Robert Capa, der damals sein Freund und Rivale war. Die Ausstellung der Fotostiftung Schweiz zeigt neue, unbekannte Bilder von Walter Bosshard und konfrontiert sie mit den gleichzeitig in China entstandenen Reportagen von Robert Capa.