Die Bieler Fototage stehen unter dem Banner der Extreme. Die ganze Palette der Fotografie findet in den 28 Ausstellungen Eingang, aber auch Installationen und Videoarbeiten, die sich dem Bild und seiner Entstehung oder seinem Verschwinden widmen.
Bieler Fototage | Journées photographiques de Bienne | Biel/Bienne Festival of Photography
Foto-Extrem
28 Ausstellungen, 22 Premieren, 10 Länder, 3 neue Ausstellungsorte für ein übergreifendes Thema: «Extrem». Die Fotografinnen und Fotografen der 21. Ausgabe ergründen die Fotografie der Zukunft, indem sie deren Grenzen austesten, sowohl in technischer als auch in thematischer Hinsicht – Grenzen, die zugleich Ausdruck sind der Verwerfungen in der Gesellschaft. Die Bilderflut, Technologieexzesse, der Wunsch nach Unsterblichkeit oder die Migrationsbewegungen sind Themen, die dieses Jahr in Biel aufgegriffen werden. «Unsere Gesellschaft ist ohne Bilder gar nicht mehr denkbar, wir müssen über die Art und Weise nachdenken, wie sie unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit beeinflussen; die an den Fototagen gezeigten Künstlerinnen und Künstler bieten dafür Denkansätze», lässt Hélène Joye-Cagnard, die Direktorin der Veranstaltung, verlauten. Zahlreiche Aktivitäten für das breite Publikum und neu gestaltete Fachtagungen runden das reichhaltige und vielfältige Programm ab.
Ein Originalwerk
Dieses Jahr haben die Bieler Fototage bei Ola Lanko ein Originalwerk in Auftrag gegeben. In Zusammenarbeit mit dem CEJARE (Centre jurassien d’archives et de recherches économiques) zeigt Ola Lanko mit «Fractured linearities of time» eine Installation, die Bilder aus dem Archiv der Industriegeschichte des Jurabogens nutzt. Die Ausstellung wird im Rahmen von Archive Salvation Force organisiert, einem Projekt, das von der Künstlerin mit dem Ziel initiiert wurde, bestehende Archive neu zu beleben und deren potenzielle Verwendungszwecke in einem zeitgenössischen Kontext zu untersuchen.