Auch die dritte Ausgabe der Porny Days definiert den Begriff der Pornografie neu, distanziert sich vom reinen Kommerz mit Erotik und ritzt die Ränder zwischen Sexfilmen und Kunst.
Zürich | Porny Days – «Sex Tells»
Film, Porno, Brunch
Vom 27. bis 29. November 2015 laufen im Kino Riffraff rund siebzig Filme aus zwanzig Ländern zum Thema Sexualität, Liebe, Gender, Körperlichkeit und Pornografie. Zudem laden die Porny Days ein zur Spezialvorführung eines Kultfilms des Schweizer Erotikgenres im Kino Roland, dem Ursprungsort des Festivals. Performancekunst, eine Rockshow der Sex Organs, Debatten, eine Lesung und der legendäre Porny Brunch an der Langstrasse runden das Filmprogramm mit inspirierenden Live-Erlebnissen ab.
Filmprogramm
Das diesjährige Filmprogramm spannt den Bogen zwischen eindrücklichen Dokumentarfilmen (PERVERT PARK / EXOTICA, EROTICA, ETC.) und verblüffenden Erstlingsfilmen (AFTER EDEN / ARIANNA / BANG GANG / SHORT SKIN), über Arthouse-Werke von namhaften RegisseurInnen (THOU WAST MILD AND LOVELY von Josephine Decker / THE EXQUISITE CORPUS von Peter Tscherkassy / ART von Adrian Sitaru) und prämierte Kurzfilme (GOOD NIGHT / GROWING PAINS / RATE ME) sowie sex-positive Entdeckungen (THE LAST CALL / SONATA) bis hin zum Underground Adult Cinema der Queer Ikone Shine Louise Houston. Viele der Filme im Programm der Porny Days wurden an renommierten Festivals wie Sundance, Berlin, Cannes, Venedig, Toronto und San Sebastian präsentiert und sind jetzt erstmals in der Schweiz zu sehen.
Sex Tells
Auch thematisch gibt es an den Porny Days 2015 wieder eine Bandbreite zu entdecken. Unter dem Motto «Sex Tells» rüttelt das Programm an manchem Klischee (AUDITION) und begibt sich in die Grenzzonen von Lust und Begierde (MY DAY WITH TARNA) sowie in das Spiel von Tanz, Dominanz und Unterwerfung (SONATA). Die Porny Days lassen keinen Höhepunkt aus (OUT OF NATURE) und blicken dabei auch in manch einen Abgrund (PERVERT PARK). Die Mechanismen der Verführung der Pornoindustrie (AFTER EDEN) sind ebenso Thema wie die gelebte freie Liebe (SCHNICK SCHNACK SCHNUCK). Auch wem nach einem wunderbaren Feel-Good-Movie (SHORT SKIN), nach einem wahren Horrorfilm in der Nocturne (IT FOLLOWS) oder nach Sehnsucht und Poesie (EXOTICA, EROTICA ETC. / ARIANNA) zumute ist, kommt auf seine Kosten.
Performance Night
Der Fokus des Kunstprogramms liegt dieses Jahr ganz auf den performativen Künsten. Marc Streit, Gründer des Tanz- und Performancefestivals zürich moves! und Kurator im Tanzhaus Zürich, hat das Performance-Programm für die 3. Porny Days kuratiert. Daniel Hellmanns und Theres Indermaurs interaktive Performance-Installation Masturbutopia lädt zum kreativen Spiel mit Selbstdarstellung und Erotik. Auch dabei sind die Performance-Künstler Nils Amadeus Lange, schillernder Grenzgänger zwischen den Künsten, Annina Machaz, bekannt für ihre Extrem-Performances, sowie Ivan Blagajcevic als Evalyn Eatdith, Zürichs glamouröseste Drag-Queen.