Yuni gleicht vielen Mädchen in anderen Teilen der Welt. Sie erwartet gespannt die Möglichkeiten, die ihr die Zukunft bietet, ist gleichzeitig verunsichert durch den sozialen Druck, dem sie ausgesetzt ist. In der Mittelschule sind ihre Leistungen in den Naturwissenschaften so gut, dass sie ein Stipendium für die Universität erwarten kann, doch ist sich mit 16 Jahren auch im heiratsfähigen Alter. Sollte sie vielleicht nicht zu viel von der Universität träumen?
Yuni
Regisseurin Kamila Andini © CC BY-SA 4.0
Kamila Andini (*1986, Jakarta) studierte Soziologie und Medienkunst an der Deakin University in Melbourne. In ihren Filmen befasst sie sich mit soziokulturellen Themen, Gleichberechtigung und Umweltfragen. Mit ihrem Regiedebüt «The Mirror Never Lies» über ein Volk indonesischer Seenomaden war sie 2012 erstmals an der Berlinale. Ihr zweiter abendfüllender Spielfilm «Sekala Niskala.» ein filmisches Universum des Dualismus, das auf der balinesischen Philosophie basiert, gewann 2018 den Grossen Preis der Internationalen Jury bei Generation Kplus. Ihr dritter Spielfilm «Yuni» gewann 2021 in Toronto den Platform Prize. Mit «Before, Now and Then» wurde sie 2022 in den Wettbewerb in Berlin eingeladen.
Yuni | Synopsis
Yuni lebt in der Provinz bei ihrer Grossmutter, da die Eltern in der Hauptstadt Jakarta arbeiten. Sie nähert sich dem Ende ihrer Schulzeit und ihre guten Leistungen lassen sie von einem Stipendium träumen, mit dem sie ihre Ausbildung fortsetzen könnte. Aber mit 16 Jahren wäre sie nach den Gepflogenheiten des Landes alt genug, um zu heiraten. Dazu kommt, dass ihre Schönheit die ersten Verehrer anzieht. Traditionsgemäss möchte die Familie ein Mädchen rasch und gut verheiraten, gleichzeitig hat eine junge Frau nach zwei Ablehnungen kaum noch eine Chance, einen Ehemann zu finden. Von ihrer Familie unter Druck gesetzt, spürt Yuni, dass ihr ihre Zukunft entgleitet. Die Indonesierin Kamila Andini hat das bewegende Porträt einer Jugend gestaltet, die von Zweifeln geprägt ist.
Yuni | Stimmen
«Kamila Andini greift Themen auf, die diskutiert werden wollen, und bekräftigt ihren Ruf als vitale und intelligente Stimme des zeitgenössischen indonesischen Kinos.» – Variety | «Yuni veranschaulicht die Illusion von Modernität in einer Gesellschaft, die noch stark von Traditionen geprägt ist – und gewährt Eindrücke, die lange nachwirken.» – Tilt Magazine | «Die indonesische Regisseurin Kamila Andini bringt eine leichte, lyrische Note in gewichtige Themen.» – Screen International
Text: Trigon
