Allerdings hat auch die Europäische Filmakademie die Zeichen der Zeit erkannt und in den letzten Jahren gehäuft Protagonistinnen der Filmszene ausgezeichnet. Die allererste Frau, die den European Lifetime Achievement Award entgegennehmen konnte, war 1988 Jeanne Moreau. Mit Bruno Ganz wurde 2010 auch ein Schweizer geehrt. 2024 war nun Wim Wenders an der Reihe. Der Regisseur war mit Spielfilmen wie PARIS, TEXAS und DER HIMMEL ÜBER BERLIN sowie Dokumentationen wie PINA international erfolgreich.
Wim Wenders erhielt in Luzern den Ehrenpreis der Europäischen Filmakedemie
- Publiziert am 19. November 2024
«Als eines der Gründungsmitglieder der Europäischen Filmakademie, als ihr Vorsitzender von 1990 bis 1995 und als Präsident bis 2020 ist Wim Wenders der Europäischen Filmakademie sehr verbunden, und wir freuen uns, sein herausragendes Engagement zu würdigen und ihm zu danken.» – Matthijs Wouter Knol, CEO und Direktor der European Film Academy
Der Event
Der Europäische Filmpreis wird jährlich wechselnd in Berlin und in einer anderen europäischen Stadt vergeben. Die nominierten Filme und Schauspieler:innen 2024 wurden im November bekannt gegeben. Im vergangenen Jahr war der Justizthriller ANATOMIE EINES FALLS von Justine Triet zum besten europäischen Film gekürt worden. Seit diesem Jahr sind nicht nur Spielfilme, sondern auch Dok- und Animationsfilme eingabeberechtigt, was die Zahl der Nominationen in der Kategorie Bester Film von fünf auf fünfzehn erhöht hat.
Wim Wenders, ein Mann mit zahlreichen Auszeichnungen
Bevor dieses Jahr Wim Wenders ausgezeichnet wurde, waren es von 2021 bis 2023 in Serie mit Márta Mészáros, Margarethe von Trotta und Vanessa Redgrave drei Frauen, die zu Ehren kamen. Im KKL Luzern war es nun der deutsche Regisseur Win Wenders (79), der stolz sein darf, den European Lifetime Achievement Award zu erhalten. Der in Düsseldorf geborene Regisseur besuchte die Hochschule für Film und Fernsehen in München, arbeitete als Filmkritiker und war Gründungsmitglied des Filmverlags der Autoren. 1975 gründete er mit der Road Movies seine eigene Produktionsfirma in Berlin. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Deutschen Filmpreis (FALSCHE BEWEGUNG, DER AMERIKANISCHE FREUND, AM ENDE DER GEWALT, PINA), den Goldenen Löwen (DER ZUSTAND DER DINGE), die Goldene Palme, den BAFTA (PARIS, TEXAS) sowie den European Film Award (DER HIMMEL ÜBER BERLIN, PINA) und einen Silbernen Bären (THE MILLION DOLLAR HOTEL). Bereits drei Mal wurde er für den Oscar nominiert (BUENA VISTA SOCIAL CLUB, PINA und DAS SALZ DER ERDE). Die 2012 durch ihn und seine Frau Donata Wenders initiierte Wim Wenders Stiftung vergibt gemeinsam mit der Film- und Medienstiftung NRW jährlich das Wim Wenders Stipendium für innovatives Erzählen zur Förderung junger Filmemacher:innen.