Anhand von drei Stationen erzählt der Film von den Brüchen, denen die Menschen im heutigen China durch die rasante Entwicklung ausgesetzt sind. Drei Regionen im Riesenreich der Mitte, verschiedene Schicksale aus mehreren Generationen.
Watermarks
Zum Film
Der chinesische Bauernsohn Wei Jihua und seine Frau bringen sich und ihren kleinen Sohn als Wanderarbeiter im apokalyptischen Kohlenbaugebiet von Wusutu durch. Während sie die Zukunft für ihre junge Familie im industriellen Ballungszentrum sieht, möchte er auf den abgelegenen und unwirtschaftlichen Hof seiner Eltern 600 Kilometer weit entfernt zurückkehren. Im trügerisch-idyllischen Jiuxiancun sprechen ein ehemaliger Landbesitzers und der pensionierte Parteisekretär über die unbewältigte Vergangenheit. Deutlich wird, wie schwierig und schmerzhaft es für die Menschen in der Dorfgemeinschaft immer noch ist, die Geschichte des politischen Terrors zu verarbeiten. Schliesslich begegnen wir im urbanen Moloch am längsten Fluss Chinas, in Chongqing, der burschikosen Chaomei, die ihre Rolle als junge Frau im modernen China neu definiert. Ihre mutigen und entschlossenen Versuche, ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten, stehen im Kontrast zum einfachen Leben ihrer Eltern auf einem kleinen Fischerboot. In berührender Offenheit erzählen die Protagonisten von der vertrackten Gegenwart, der unbewältigten Vergangenheit und ihren zaghaften Schritten in die Zukunft.
Stimmen
Eindrücklich ist, wie Schaedler und seinem chinesisch sprechenden Ko-Regisseur Markus Schiesser der Zugang zu den Menschen gelingt. […] Es sind Filme wie diese, welche – hoffentlich – eine Selbstreflektion auslösen und unsere Lebensumstände neu einordnen lassen. outnow.ch | Luc Schaedler zeigt in «Watermarks» Aspekte der chinesischen Gesellschaft, die bisher auch langjährigen China-Beobachtern entgangen sind – vorab der Wandel der gesellschaftlichen Stellung junger Frauen. Urs Morf, China-Korrespondent von Radio SRF