Der Film erzählt die Geschichte von Antonio Ligabue, einem revolutionären Einzelgänger der modernen Kunst. Detailkenntnisse über Ligabues Lebensorte und der starke Hauptdarsteller Elio Germano machen «Volevo nascondermi» zum wirklichkeitsnahen und visionären Porträt eines Ausnahmekünstlers. Regisseur Giorgio Diritti erzählt mit Leidenschaft von Ligabues Kunst, zeigt seine dunklen Seiten und Schreckensvisionen, aber auch sein Bedürfnis, verstanden und anerkannt zu werden.
Volevo nascondermi
An den Rand gedrängt und verspottet. Nach der Premiere auf der Berlinale kommt das Drama über den in der Schweiz aufgewachsenen Künstler nun ins Kino.
Giorigo Diritti, Regisseur, Drehbuchautor und Produzent wurde 1959 in Bologna geboren. Sein Spielfilmdebüt, «Il vento fa il suo giro», lief auf über 60 Festivals weltweit und wurde mit etwa 40 Preisen ausgezeichnet. Sein zweiter Spielfilm, «L’uomo che verrà», feierte auf dem Rome Film Fest Premiere, erhielt dort mehrere Preise und gewann jeweils drei der italienischen Filmpreise «David di Donatello» und «Nastro d’Argento».
Zum Film
Im Zentrum des ergreifenden Biopics steht das kraftvolle Werk des ge- feierten Aussenseiter-Künstlers Antonio Ligabue – angesiedelt zwischen Art-Brut und Expressionismus. 1899 als unehelicher Sohn einer italieni- schen Fremdarbeiterin in Zürich geboren, verbringt Ligabue eine lieblose Kindheit bei Pflegeeltern in der Ostschweiz. Mit 19 Jahren wird er nach Italien zwangsexiliert. Zurückgezogen und der Sprache nicht mächtig lebt er am Po-Ufer in bitterer Armut bis ihn der Bildhauer Renato Marino Mazzacurati bei sich aufnimmt.
Die Stärke von Dirittis Regiearbeit liegt darin, eine filmische Entspre- chung für die farbintensive, raue und emotionale Malerei gefunden zu haben. Dem Schauspieler Elio Germano gelingt es den kognitiv beein- trächtigen Antonio Ligabue mit seiner umwerfenden Darstellung zum Leben zu erwecken. Für seine Interpretation des lange Zeit geplagten, später umjubelten Künstlers wurde er an der Berlinale zu Recht mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet.
Text: Xenix