Der Umgang mit impulsiven Schüler:innen sowie anspruchsvollen Eltern, das Jonglieren zwischen Berufs- und Privatleben, die manchmal unverhohlene Geringschätzung gegenüber ihrer Tätigkeit: UN MÉTIER SÉRIEUX taucht in das Leben eines jungen Lehrers ein und das mit genauso viel Humor wie Warmherzigkeit.
UN MÉTIER SÉRIEUX
UN MÉTIER SÉRIEUX | Weitere Stimmen
«Ein sehr schöner Film, temporeich, witzig und voller Menschlichkeit.» -* Le Parisien* | «Mit Humor und Zärtlichkeit zeigt Thomas Lilti Lehrkräfte, die ihren Beruf trotz vieler Hindernisse und manchmal schlechter Bedingungen leidenschaftlich lieben». – Les Echos | «Regisseur Thomas Lilti vermeidet Klischees – und trifft den Nagel auf den Kopf.» – Le Figaro | «Ein warmherziger Film voller Humor und Zärtlichkeit, der fast Lust macht, sich diesem tollen Team von Lehrern anzuschliessen, so sehr wachsen sie einem ans Herz.» – 20 Minutes | «Indem er von Alltagssituationen, von Ungereimtheiten des Systems, aber auch von den grossen Herausforderungen des Lehrerberufs erzählt, gelingt Thomas Lilti ein vortrefflicher Film, der mit einer gekonnten Mischung aus Witz und Ernsthaftigkeit und mit einer herausragenden Besetzung glänzt.» – Franceinfo Culture
UN MÉTIER SÉRIEUX | Synopsis
Benjamin ist jung und hat noch kaum Berufserfahrung. Zu Beginn des neuen Schuljahrs tritt er an einem Collège eine Stelle als Mathelehrer an. Das Unterrichten geht ihm anfangs alles andere als leicht von der Hand, die Schüler:innen fordern ihn ganz schön heraus. Doch das engagierte Lehrerteam und der Zusammenhalt, den Benjamin an der Schule erlebt, inspirieren ihn – und mit seiner Kompetenz als Lehrkraft wächst auch seine Leidenschaft für den Beruf…
UN MÉTIER SÉRIEUX | Rezension
von Lliana Doudot
Nach drei Filmen, die in der Welt der Medizin angesiedelt waren, wagt sich Thomas Lilti an einen anderen Kosmos: den des Unterrichtens. Benjamin Barrois ist ein junger, unerfahrener Ersatzlehrer für Mathematik und beginnt seine Arbeit an einem Gymnasium in einem Pariser Vorort. Während er Schwierigkeiten hat, mit seinen Schüler:innen zu kommunizieren, begleitet und berät ihn das Lehrerteam, wobei jedes Teammitglied seine eigenen Empfehlungen oder Erklärungen über den Beruf abgibt. Wir lernen ein Team kennen, das in der Not zusammenhält, während die Konflikte mit den Schüler:innen erst eskalieren, dann gelöst werden, sich stetig entspannen und verbessern.
Eine Vielzahl von Handlungssträngen.
Dem Cast von UN MÉTIER SÉRIEUX gelingt es überzeugend, die vielseitigen Charakteren, die sich im Lehrerberuf tummeln, ans Licht zu bringen: Vincent Lacoste, der Aushilfslehrer, der seinen Platz nicht findet, François Cluzet als altmodischer, aber gutherziger Französischlehrer, Adèle Exarchopoulos, die bei den Schülern beliebte Lehrerin mit der grossen Klappe, William Lebghil als schräger Englischlehrer oder Louise Bourgoin, die eine steife Pädagogin spielt. Als Zuschauer:in bleibt man hungrig, und möchte gerne mehr über diese Personen erfahren. Das Drehbuch versucht zwar, sich in die Perspektive jedes Einzelnen einzufühlen, verzettelt sich aber dabei in Handlungssträngen, die es nicht auflöst, und verliert dadurch etwas an Tiefe.
Ein Gefühl von Déjà-vu.
Zahlreiche französischen Filme haben sich schon bemüht, die Komplexität des Lehrerberufs darzustellen. Manchmal ist das Unterrichten schwierig, manchmal ist es ein Vergnügen und besteht – wie wir verstanden haben – aus unzähligen angenehmen und weniger angenehmen Momenten; kurz gesagt, das Leben eben. So gesehen befällt einem beim Betrachten von UN MÉTIER SÉRIEUX ein gewisses Déjà-vu. Die Handlung des Films ist linear, die aufgeworfenen Komplikationen finden Lösungen ohne Konsequenzen, und das Drehbuch hat Mühe, den Kreis zu schliessen. Letztendlich ist es die Zeitachse, die die erzählerische Entwicklung rechtfertigt, denn die Geschichte beginnt mit dem Schulbeginn und endet zur gleichen Zeit ein Jahr später. Dies ist eine kluge Entscheidung, um den Zuschauenden die sich wiederholende Zirkularität des Lehrerberufs zu vermitteln, bei dem jedes Jahr ähnlich verläuft wie das vorherige, mit all seinen Problemen und kleinen Siegen.
Fazit: Man amüsiert sich bestens bei UN MÉTIER SÉRIEUX und teilt gerne die 103 Filmminuten mit den facettenreichen Persönlichkeiten des Lehrerteams. Die Besetzung und das Spiel jedes Einzelnen sind sehenswert. Wer allerdings ein revolutionäres Werk über Erziehung und Bildung erwartet, ist hier falsch bedient.