Er war Rocker und Romantiker, Legastheniker und Poet, Revoluzzer und Höllenengel, ein Aussenseiter der bürgerlichen Gesellschaft. Der Lebensweg von Martin «Tino» Schippert, dem legendären Gründer der Hells Angel Switzerland, könnte schillernder nicht sein.
Tino – Frozen Angel
Zum Film
Geboren in ein gutbürgerliches Umfeld, bewegte er sich zunächst in der Szene der «Halbstarken», um bald als wortgewandter Gründer und Anführer der Schweizer Hells Angels zu internationalem Ansehen zu gelangen. Selbst Intellektuelle wie Friedrich Dürrenmatt waren fasziniert von Tinos charismatischer Ausstrahlung, seiner präzisen Sprache und seinem aufmüpfigen Geist. Dabei propagierte er, ganz im Trend der Zeit, gesellschaftlichen Wandel und alternative Lebensmodelle. Viele Zeitgenossen aus dem Umfeld des politischen Protests waren beeindruckt von diesem ungewöhnlich belesenen und scharfsinnigen Rocker, der sich gegen alles auflehnte, was für das damalige Schweizer «Bünzlitum» stand. Dass er sich auch bald am Rand der Legalität bewegte, gehört zu den vielen Facetten dieses abenteuerlichen und eigenwilligen Lebensweges. Tino lebte seinen Traum von Freiheit und Unabhängigkeit. Er bezahlte dafür mit Gefängnis und schliesslich, nach jahrelanger Flucht vor der Polizei, mit dem Tod fernab seiner Heimat in Bolivien.
Stimmen
Ein berührendes und fesselndes Porträt dieser auch höchst umstrittenen und teils heldenhaft überhöhten Figur. Pressetext | Winkler vermengt Dokumentaraufnahmen, Briefe und Statements von Wegbegleitern und Partnerinnen zu einem stimmigen, von zeitgemässer Rockmusik unterlegten Zeitbild, das selbst zu einem Bildwerk gegen das Spiessertum gerät. Kein Kultfilm, aber ein spannendes Zeitbild einer Umbruchszeit mit klarer Sympathie für «gefallene Rocker-Engel». Rolf Breiner, cineman.ch