Über eine Million Menschenleben forderten die Massaker, zu denen es zwischen 1965 und 1966 in Indonesien kam. Noch heute werden die Gangster und Kriminellen, die damals unzählige Leben ausradierten, wie Helden gefeiert. Der Dokumentarfilm folgt einer Blutspur…
The Look of Silence
Zum Film
Mitten in der tropischen Landschaft Indonesiens sitzt eine ältere Frau in ihrem Garten, putzt Gemüse, füttert ihre Hühner und spricht über den Tod ihres Kindes. 1965 wurde ihr ältester Sohn Ramli als angeblicher Kommunist auf grauenvolle Weise umgebracht. Schwer verletzt rettete er sich zu ihr, aber am nächsten Morgen vollendeten die Mörder mit Macheten ihre Tat. Mehr als eine Million Menschen wurden nach dem Militärputsch in Indonesien in monatelangen Massakern getötet. Über die Täter, deren Verbrechen nie gesühnt wurden, drehte Joshua Oppenheimer bereits den Dokumentarfilm «The Act of Killing». Stolz, als seien sie Filmstars, stellten die Männer darin ihre Taten nach. Nun geht es um die Opfer. Gemeinsam mit Adi, Ramlis jüngerem Bruder, sucht der Regisseur die Mörder und deren Familien auf, konfrontiert sie mit ihren sadistischen Taten, fragt nach Gewissen und Verantwortung. Oppenheimer dokumentiert das Grauen eines nie aufgearbeiteten, kollektiven Verbrechens und gibt so der individuellen Trauer ihren Raum.
Stimmen
Ein unglaublich mutiger und notwendiger Film. Time Out New York | Joshua Oppenheimer beweist erneut, dass er mehr als nur Unterhaltung bieten will und kann. outnow.ch | Neben der thematischen Dringlichkeit seiner Filme erweist sich Oppenheimer als ein erfahrener Dokumentarfilmer mit einem unglaublich raffinierten Sinn für Eleganz und Perfektion. Guy Lodge, Variety | «The Look of Silence» beeindruckt mit seiner bestechenden Bildsprache und den prägnant und kompromisslos eingefangenen Aussagen. Mark Kermode, The Guardian | «The Act of Killing» ist für uns einer der besten 100 Filme aller Zeiten – und die Fortsetzung «The Look of Silence» steht dem Vorgänger in nichts nach. Christoph Petersen, filmstarts.de | «The Look of Silence» gräbt sich in mancher Hinsicht noch tiefer in unsere Seelen und Albträume als «The Act of Killing». Entertainment weekly | Genauso ehrlich, entsetzend, bewegend, abstossend und schockierend wie «The Act of Killing», wobei «The Look of Silence» vielleicht noch mitreissender ist aufgrund seines Fokus auf die Suche eines einzelnen Mannes nach den Mördern seines Bruders. Deborah Young, The Hollywood Reporter