Er selbst sieht sich als Regisseur. Bekannt wurde Mathieu Amalric jedoch als Schauspieler. Mit dem Burlesque-Drama «Tournée» gewann er in Cannes den Preis für die beste Regie. Das Stadtkino Basel widmet dem Franzosen mit den schwarzen Knopfaugen eine Hommage.
Stadtkino Basel | Mathieu Amalric
Das Wunder der Entgrenzung
Gleich für eine seiner ersten Rollen als leicht apathischer Pariser Philosophiedoktorand in «Comment je me suis disputé… (ma vie sexuelle)» wurde er 1997 mit dem César als bester Nachwuchsschauspieler ausgezeichnet und avancierte schnell zu einem der gefragtesten und vielseitigsten Mimen des französischen Kinos. Zunächst gerne als intellektueller Verführer, gewitzt charmanter und auch windiger Liebhaber besetzt, erlangte er 2008 seinen internationalen Durchbruch gewissermassen mit einem Augenzwinkern in Julian Schnabels ergreifendem Meisterwerk «Le scaphandre et le papillon». Seither hat er für Alain Resnais den Tod gespielt, das Alter Ego von Roman Polanski («La Vénus à la fourrure») und mit seinem Burlesque-Drama «Tournée» (Trailer) den Preis für die beste Regie in Cannes gewonnen.
Zum Film «Tournée»
Joachim (Mathieu Amalric), gerade mal vierzig und ein erfolgreicher Fernsehproduzent, hat alles in Paris hinter sich gelassen – Kinder, Freunde, Feinde, verflossene Lieben und Reuegefühle – um in Amerika bei Null zu beginnen. Er kommt mit einer Truppe von «New Burlesque»-Tänzerinnen nach Frankreich zurück und geht mit ihnen auf Tournee. Die witzigen Show-Nummern begeistern männliches wie weibliches Publikum. Lumpigen Hotels und Geldknappheit zum Trotz erfinden die Showgirls eine Welt der Ausgelassenheit und Fantasie, der Wärme und der extravaganten Stimmung. Ihr Traum, die Tournee als krönender Abschluss in Paris zu beenden, führt aber zu einem Eklat. Eine verschmähte Freundin von damals bewirkt, dass Joachim der für die Show gebuchte Saal kurzfristig abgesagt wird. Es scheint, dass Joachim mit seiner Rückkehr in die Hauptstadt von seiner liederlichen Vergangenheit eingeholt wird.