Sechs Filme als Regisseur, 17 als Cutter, 30 als Kameramann: Die 57. Solothurner Filmtage widmen ihr Spezialprogramm Jürg Hassler. Sein Schaffen spiegeln nicht nur die Strömungen des Schweizer Films seit 1970, sondern auch Lebensthemen wie das politische Engagement und die Suche nach unverbrauchten Bildern.
Rencontre Jürg Hassler
- Publiziert am 7. Januar 2022
Jürg Hassler (1938, Zürich) ist anfangs als Gehilfe und Schüler des Bildhauers Hans Josephsohn tätig. 1958/59 besucht er die Fotoschule in Vevey und arbeitet bald als Freelance-Bildreporter für den «Tages-Anzeiger», «Die Tat» und die «Berliner Illustrierte». Darauf schliesst er 1967/68 die Filmkurse I und II an der Kunstgewerbeschule Zürich ab. Jürg Hassler arbeitet in den 1970er Jahren primär als Regisseur, von 1980-2012 hauptsächlich als Kameramann und manchmal als Cutter für andere Filmemacher*innen.
Weitere Veranstaltungen mit Jürg Hassler
Kunst kommt vom Pröbeln | Gespräch
Samstag, 22. Januar 2022 | 17:00 – 18:00 Uhr | Kino Palace
Bildhauer und Fotograf, Regisseur, Kameramann und Cutter: Der «Rencontre»-Ehrengast Jürg Hassler hat in seiner fünfzigjährigen Berufslaufbahn viel gesehen und ausprobiert. Die Filmwissenschaftlerin Julia Zutavern befragt ihn nach seinem Werdegang und seiner Schaffensweise. Auf Deutsch mit französischer Simultanübersetzung.
Bewegungsfilm damals und heute | Film-Brunch
Sonntag, 23. Januar 2022 | 10:00 – 11:00 Uhr | Barock Cafe & Bar
Jürg Hasslers Film «Krawall» gab der 1968er-Bewegung ein Gesicht. 52 Jahre später zeigt Frédéric Choffat in «Tout commence» die Klimajugend. Ein Gespräch über Aktivismus über drei Generationen. Auf Französisch und Deutsch mit Simultanübersetzung.
Jürg Hasslers Schachobjekte
Ausstellung | Freitagsgalerie
In den letzten fünfzehn Jahren kehrte der «Rencontre»-Ehrengast Jürg Hassler zu seinen Anfängen als Bildhauer zurück. Er schuf eine Reihe faszinierender Objekte aus Holz und anderen Materialien. Sie sind stark vom Schachspiel inspiriert, weiten es ins Dreidimensionale aus und verfremden damit spielerisch seine Gesetze. Die Ausstellung zeigt eine kleine Auswahl dieser Werkreihe.
Vernissage | Freitag, 21. Januar 2022 | 16:00 – 20:00 Uhr
21. bis 26. Januar 2022 | 16:00 – 20:00 Uhr
28. Januar 2022 | 16:00 – 20:00 Uhr
4. Februar 2022 | 16:00 – 20:00 Uhr
Filmprogramm
Ernesto Che Guevara – Das bolivianische Tagebuch | Regie: Richard Dindo | 1994 | Dokumentation | 93 Minuten
Dienstag, 25. Januar 2022 | 20:30 Uhr | Palace
Vom Scheitern eines revolutionären Intellektuellen, der glaubte, dass man die Welt allein kraft seines Willens und seiner Überzeugungskraft verändern könne.
Ghetto | Regie: Thomas Imbach | 1997 | Dokumentation | 122 Minuten
Samstag, 22. Januar 2022 | 20:45 Uhr | Palace
Eine Handvoll Kids an der Zürcher Goldküste auf dem Weg von der Schulzeit in die Arbeits- und Konsumwelt. Hautnahe Beobachtungen, im Schnittraum zerstückelt und neu arrangiert.
Josephsohn – Stein des Anstosses | Regie: Jürg Hassler | 1977 | Dokumentation | 85 Minuten
Sonntag, 23. Januar 2022 | 18:00 Uhr | Palace
Ein Porträt des Plastikers Hans Josephsohn, der unbeirrt von allen Verlockungen und Forderungen des Zeitgeists an seiner Formensprache arbeitet und Einblick in seine Herkunft gibt.
Krawall | Regie: Jürg Hassler | 1970 | Dokumentation | 64 Minuten
Freitag, 21. Januar 2022 | 20:30 Uhr | Palace
Eine kompromisslose Parteinahme für die jungen Leute von 1968, die ihre Unzufriedenheit auf die Strasse trugen und in den Globuskrawallen niedergeknüppelt wurden.
Laafi – Tout va bien | Regie: S. Pierre Yaméogo | 1991 | Spielfilm | 98 Minuten
Montag, 24. Januar 2022 | 20:30 Uhr | Palace
Einige Tage im Leben eines angehenden Studenten, der in Ouagadougou auf Vetternwirtschaft und gleichgültige Bürokraten, aber auch auf kluge Leute von der Strasse stösst.
Lenz | Regie: Thomas Imbach | 2006 | Spielfilm | 96 Minuten
Dienstag, 25. Januar 2022 | 17:30 Uhr | Palace
Georg Büchner frei verfilmt: Der moderne Lenz ist ein exzentrischer Berliner Filmemacher, der bei Skiferien in Zermatt seine Exfrau und seinen Sohn für sich zurückgewinnen will.
Lüzzas Walkman | Regie: Christian Schocher | 1989 | Spielfilm | 105 Minuten
Montag, 24. Januar 2022 | 17:30 Uhr | Palace
Ein Bündner Bergbauernsohn fährt mit einem entwendeten Jeep nach Zürich und taucht ein in die nächtliche Stadt. Er trifft auf Gestrandete und einen Rest von Gegenkultur.
Tanz der blauen Vögel | Regie: Lisa Faessler | 1993 | Dokumentation | 80 Minuten
Donnerstag, 20. Januar 2022 | 20:45 Uhr | Palace
Ein Berner und ein böhmisches Dorf in einer Zeit politischer Weichenstellungen und fehlender gesellschaftlicher Visionen: eine Gegenüberstellung mittels pointierter Montage.
Ur-Musig | Regie: Cyrill Schläpfer | 1993 | Dokumentation | 107 Minuten
Sonntag, 23. Januar 2022 | 15:00 Uhr | Palace
Bilder und Klänge aus einer ursprünglichen Schweiz. Eine musikalische Reise in die Welten und Klanglandschaften der Innerschweiz und des Appenzellerlandes.
Welche Bilder, kleiner Engel, wandern durch dein Angesicht? | Regie: Jürg Hassler | 1986 | Dokumentation | 65 Minuten
Samstag, 22. Januar 2022 | 18:45 Uhr | Palace
Eine Reise in die Welt der Kinder, ihrer Spiele, ihrer Ausgelassenheit, ihres Erfindungsreichtums. Sechzig Minuten reine Beobachtung, unterbrochen nur von magischen Naturaufnahmen.