Ein goldener Käfig namens Graceland: Der Spielfilm zeigt die turbulente Ehe zwischen Elvis und Priscilla aus der Innenperspektive des jungen, schwärmerischen Mädchens. Das geht nicht, ohne den amerikanischen Mythos anzugreifen. Priscilla Presley war als Produzentin am Film beteiligt, verkörpert wird sie von Cailee Spaeny, die an den Internationalen Filmfestspielen von Venedig für ihre Darstellung mit dem Preis als beste Schauspielerin ausgezeichnet wurde.
PRISCILLA
Synopsis
Priscilla Beaulieu ist 14 Jahre alt, als sie Elvis Presley 1959 an einer Party kennenlernt. Er ist, wie ihr Stiefvater, in einem Armeestützpunkt in Deutschland stationiert. Was Priscilla und den zehn Jahre älteren und bereits viel umschwärmten Rock ’n’ Roll-Star auf Anhieb verbindet, sind ihre Gespräche über die Sehnsucht nach ihrer Heimat. Mit 17 Jahren folgt sie ihm auf sein Anwesen in Graceland, Memphis. Nach ihrer ikonischen Hochzeit fünf Jahre später und der Geburt ihrer Tochter, versucht Priscilla die Rolle der perfekten Ehefrau und verantwortungsvollen Mutter zu erfüllen, während Elvis auf Tour ist oder Filme dreht. Sie ist seinen zunehmenden Gemütsschwankungen ausgesetzt, fühlt sich gleichzeitig kontrolliert und im Stich gelassen. Die Einsamkeit in den bald bedrohlich wirkenden prunkvollen Räumen ihres Anwesens setzt ihr zu. Nach und nach beginnt sich Priscilla von ihrem berühmten Mann zu emanzipieren.
Kurzrezension von Doris Senn
Lost in Langeweile: In PRISCILLA von Sofia Coppola umwirbt ein uncharismatischer Elvis (Jacob Elordi) über eine gefühlte Ewigkeit die minderjährige Priscilla (eine blass aufspielende Cailee Spaeny). Bevor Elvis «the little one» dann doch noch heiratet und schwängert. Sofia Coppola zelebriert spannungslos Priscillas prüde Parallelwelt zu Elvis glamourösem Star-Leben. Und das ohne einen einzigen Elvis-Song!
Weitere Stimmen
«Coppolas Porträt ist fesselnd, vor allem in Priscillas Jugendphase, und wenn der letzte Teil, in dem Priscilla immer ernüchternder und reifer wird, weniger ausgeprägt ist, dann war das zu erwarten.» – The Guardian | «Elvis-Fans dürften über die Darstellung ihres Lieblings entsetzt sein, doch das wird Sofia Coppola herzlich wenig jucken. Denn PRISCILLA ist in erster Linie ein starker Film über eine einsame Frau.» – Filmstarts | «Der Schmachtfetzen von Sofia Coppola kann wie eine Fussnote zu Baz Luhrmanns ELVIS gelesen werden. Während ausser Haus ständig die Post abgeht, wartet im trauten Graceland-Schlösschen die Frau auf den Herrn Gemahl. Der Film bietet erstaunlich wenig Rock’n‘Roll – stattdessen ganz viel Sehnsucht nach was Besserem.» – Outnow