Chie Hayakawas «Plan 75» ist eine wunderbar humanistische Geschichte, die Japans Überalterungskrise auf einfallsreiche Weise als Vorlage für eine dystopische Erzählung nutzt. Doch ist der Erstlingsfilm der Japanierin nicht nur düster. Indem die Regisseurin ihre drei Hauptfiguren auf ihrem Weg begleitet, feiert sie das Leben und all seine alltäglichen, kleinen Freuden.
Plan 75
Über eine durchökonomisierte Zukunft, in der es scheinbar keinen Platz mehr gibt für das Alter.
Chie Hayakawa wurde in Tokio geboren. Sie studierte Fotografie an der School of Visual Arts in New York. Ihr Kurzfilm «Niagara» wurde beim Cinéfondation/Cannes Film Festival 2014 ausgewählt, gewann den FIPRESCI Award beim Vladivostok International Film Festival, zwei Grand Prizes beim International Women’s Film Festival in Seoul und beim PIA Film Festival. Ihre Kurzfilmversion von «Plan 75» war das gefeierte Eröffnungssegment der Spielfilm-Anthologie «Ten years Japan», die von dem international gefeierten Regisseur Hirokazu Kore-eda produziert wurde. «Ten years Japan» wurde 2018 als Weltpremiere auf dem Busan International Film Festival gezeigt, gefolgt von erfolgreichen Kinostarts und einer internationalen Festivaltournee. «Plan 75» ist Hayakawas Spielfilm-Regiedebüt.
Plan 75 | Synopsis
In einer nahen Zukunft ermutigt das japanische Regierungsprogramm «Plan 75» ältere Menschen zum freiwilligen Sterben, um die Überalterung der Gesellschaft zu bekämpfen. Die Seniorin Michiko, die nicht mehr unabhängig leben kann, der pragmatischer «Plan 75»-Verkäufer Hiromu und die junge philippinische Pflegerin Maria stehen vor der Entscheidung über Leben und Tod. Das Herzstück innerhalb dieses Triptychon von Geschichten bildet Michiko, verkörpert durch die beeindruckende Chieko Baisho, eine unabhängige Seniorin, die sich als letzte Option an «Plan 75» wendet.