Das Festival, das sich ganz dem queeren Filmschaffen verschrieben hat, geht heuer bereits in die 26. Ausgabe! Ein wunderbarer Erfolg, auf dem sich die Macher:innen jedoch nicht ausruhen wollen. Wie gewohnt bietet ihr Programm künstlerisch und soziopolitisch wertvollen Filmen eine Plattform. Und um ihre Mission zu verstärken, lanciert das Festival seit diesem Jahr auch einen neuen Internationalen Wettbewerb.
Pink Apple 2023
Das queere Filmfestival Pink Apple in Zürich und Frauenfeld wurde in den vergangenen Jahren u.a. mit der Goldenen Ehrenmedaille ausgezeichnet, dem höchsten Kulturpreis des Kantons Zürich, mit dem LGBT+-Award im Rahmen des 1. Swiss Diversity Award sowie dem Anerkennungspreis 2022 der Stadt Frauenfeld. Das Festival zieht jedes Jahr 10 000 Besucher:innen an. Gezeigt werden rund 80 Kurz- und Langfilme – zumeist Schweizer Premieren, die zu einem grossen Teil bei uns nie ins Kino oder ins Fernsehen gelangen.
Queeres Filmschaffen aus der Schweiz im Programm
Als grösstes Schweizer LGBT+-Filmfestival lancierte Pink Apple im Rahmen seines 25-Jahre Jubiläums einen wichtigen Beitrag zur Schweizer queeren Filmgeschichte. Das bisher schweizweit einzigartige Online-Portal «queerfilms.ch» widmet sich ausschliesslich der nationalen queeren Filmgeschichte. Es kontextualisiert Filme und ihre Filmschaffenden und dient als (inter-) nationales Nachschlagewerk und gibt Schweizer queeren Filmschaffenden ihre verdiente Stimme. Die drei Schweizer Langfilme «Something you said last night» (Wettbewerb), «Wem gehört der Himmel» und «Out of Uganda» schaffen es in das diesjährige Programm von Pink Apple, sowie die Kurzfilme «Flores del otro patio», «Pipes» und «Heart Fruit».
Golden Apple 2023
Pink Apple verleiht Marco Berger für seine Verdienste im queeren Filmschaffen den Ehrenpreis des Festivals. Der Regisseur und Drehbuchautor Marco Berger gilt als Meister im filmischen Einfangen von Begierde und Lust unter Männern. Berger (*1977) zeigt seine Perspektive auf die argentinische Gesellschaft und deren Umgang mit Machismo, toxischer Männlichkeit, sexueller Unterdrückung sowie die vielschichtigen und komplexen Formen sexueller Orientierung. Ihn fasziniert, wie die männliche Sexualität funktioniert und wie klar die Grenzen zwischen homo-, bi- und heterosexuell gezogen werden können (oder eben nicht). Er gilt nicht nur als einer der wichtigsten Vertreter:innen des argentinischen Queer Cinema, sondern sollte auch als eine herausragende Stimme des lateinamerikanischen Kinos verstanden werden.
Internationaler Wettbewerb
Um dem Filmfestival ein stärkeres Profil in der nationalen Festivallandschaft zu geben, wird erstmals auch ein neu konzipierter «Internationaler Wettbewerb» für Langfilme durchgeführt. In Zeiten von Kinosterben und Streaming-Boom möchte die künstlerische Leitung, Sina Früh und Andreas Bühlmann, damit künstlerisch und soziopolitisch wertvollen Filmen eine wichtige Plattform im Kino geben. Eine international besetzte dreiköpfige Jury wird an der «Closing Night» in Zürich schliesslich ein herausragendes Werk aus acht Dokumentar- und Spielfilmen mit dem «Pink Apple» prämieren.