Persian Lessons
Meisterhaft hält Regisseur Perelman das Gleichgewicht zwischen Schrecken und Ironie und liefert ein spannungsvolles Drama.
Gilles wird 1942 von der SS verhaftet und in ein Konzentrationslager in Deutschland gebracht. Der junge Belgier schwört, er sei kein Jude, sondern Perser. Diese Lüge rettet ihn vor der Hinrichtung. Doch dann erhält Gilles einen Auftrag: Er soll Koch, dem Leiter der Lagerküche, Farsi beibringen, eine ihm völlig unbekannte Sprache. Gilles muss schnell und glaubwürdig sein «Persisch» erfinden. Ein falsches Wort könnte seinen Tod bedeuten.
Vadim Perelman (*1963) wurde als Kind jüdischer Eltern in Kiew (Ukraine, damals Sowjetunion) geboren. Fünf Jahre nach dem Unfalltod des Vaters durfte der 14-Jährige mit seiner Mutter ausreisen und lebte in ärmlichen Verhältnissen erst in Wien, dann in Rom. Später immigrierten sie nach Kanada. Dort studierte Perelman erst Naturwissenschaften, bis es ihn zur Filmwissenschaft zog. In Toronto studierte er zwei Jahre am Ryerson Film Institute und gründete anschliessend eine Produktionsfirma für Werbe- und Musikvideos. Er perfektionierte sein Handwerk als Regisseur und Schnittmeister für Musikvideos und zog nach Los Angeles. 2003 verfilmte und produzierte Vadim Perelman das Drama «House of Sand and Fog» und schrieb mit Shawn Otto das Drehbuch. Für sein Regiedebüt konnte er die Oscar-gekrönten Schauspieler Ben Kingsley und Jennifer Connelly gewinnen. «House of Sand and Fog» wurde dreimal für den Oscar nominiert, in den Kategorien Bester Hauptdarsteller (Ben Kingsley), Beste Nebendarstellerin (Shoreh Aghdashloo) und Beste Filmmusik (James Horner). Seinen zweiten Spielfilm, erneut eine Literaturadaption, «Life Before Her Eyes» drehte Vadim Perelman 2007 mit Uma Thurman und Evan Rachel Wood. Danach führte er Regie bei TV-Miniserien wie 2015 «Izmeney» (Adultery) und 2018 «Kupi Menya» (Buy me). Nach «Persian Lessons», seinem ultimativen Herzensanliegen, arbeitet Vadim Perelman an zwei Projekten: «The Talisman», ein von Steven Spielberg und Kathleen Kennedy produziertes Fantasy-Abenteuer, und «Truce» (Arbeitstitel), ein Film über den Ersten Weltkrieg.
Zum Film
1942, der junge Belgier Gilles wird zusammen mit anderen Juden von der SS verhaftet. Er gibt vor, kein Jude, sondern Perser zu sein – eine Lüge, die ihn zunächst rettet. Doch dann wird er im KZ mit einer unmöglichen Aufgabe konfrontiert: Er soll Farsi unterrichten, das er nicht beherrscht. Sturmbannführer Koch, Leiter der Lagerküche, träumt nämlich davon, nach Kriegsende ein Restaurant im Iran zu eröffnen. Wort für Wort muss Gilles eine Sprache erfinden – dabei wird ihm schmerzhaft bewusst, dass ihn ein Fehltritt das Leben kosten kann. Eine aussergewöhnliche Geschichte, inspiriert von wahren Begebenheiten und beeindruckend besetzt mit Lars Eidinger und Nahuel Pérez Biscayart.
Stimmen
«Überzeugend und eindringlich.» – BERLINERSTÜCK.DE | «Zwischen humanistischer Tragödie und absurder Komödie.» –*| «Packt und bewegt.» – KINO-ZEIT.DE | «Ein dringend notwendiger Beitrag, Geschichte lebendig zu halten und Empathie zu fördern.» – MOZ | «Zwischen Spannung, Lachen und Tränen.» – SCREENDAILY.COM | « Ein Highlight der Berlinale 2020. » –*FILMPLUSKRITIK.COM* | «Ein zutiefst humanistischer Film.» – KULTURA-EXTRA