Parallel Lives
Ein vielschichtiger Bilderbogen, der Zuschauer*innen auf eine bewegende Reise mitnimmt
Er ist weder in einem kleinen Dorf in Südafrika, noch als Sprössling einer amerikanische Soldatenfamilie oder etwa in einer chinesischen Provinzstadt zur Zeit der Kulturrevolution zur Welt gekommen – doch was wäre, wenn? Frank Matter spürt auf sensible und selbstbewusst subjektive Art den Lebenswegen von vier Altersgenossen nach und setzt sie dem eigenen gegenüber. Wie unterschiedlich haben sie die Zeitgeschichte seit ihrer Geburt im Juni 1964 erlebt?
Vor der Kamera
Zukiswa Ramncwana ist in einem kleinen Dorf in Südafrika aufgewachsen, unter dem Regime der Apartheid. Nach dessen Ende von grossen Veränderungen in ihrem sozialem Umfeld betroffen. Michel Berardi verbrachte seine Kindheit in Paris, rebellierte gegen bürgerliche Konventionen und verfiel dabei immer wieder den Reizen von Drogen, Sex und Rock’n’Roll. Melissa Hens wurde in eine amerikanische Soldatenfamilie hineingeboren, sie suchte mit dem Wegzug nach Panama nach Selbstbestimmung. Dies brachte aber vor allem weitere Schwierigkeiten mit sich. Li Pujian (李普建) kam in einer chinesischen Provinzstadt zur Welt und erlebte die Schmach der Kulturrevolution an seinem Vater. Nach dem Aufwachsen in Armut wird er aber selbst teil des chinesischen Wirtschaftsbooms.
Parallel Lives | Synopsis
Wodurch wird unsere Biographie bestimmt? Ist es Schicksal, Zufall, Zeitgeist? Sind es die Menschen um uns herum? In «Parallel Lives» spürt Filmemacher Frank Matter ferne Geschwister auf, vier Menschen, die – wie er selbst – am 8. Juni 1964 geboren wurden. Über ihre Biographien, die unterschiedlicher nicht sein könnten, findet Matter einen persönlichen Zugang zur Zeitgeschichte, das verflochtene Weltgeschehen wird in fünf Lebensgeschichten sicht- und greifbar. Bildgewaltig, mit feinem Humor und fernab des Plakativen wirft «Parallel Lives» existenzielle Fragen auf, die uns alle verbinden.
Parallel Lives | Stimmen
«Er verwebt ihre Lebensgeschichten mit reichem Archivmaterial und Elementen aus seiner eigenen Biografie und komponiert so ein faszinierendes dokumentarisches Fresko, das zeigt, wie stark die Beschleunigung der Globalisierung die Lebensgeschichten der Menschen beeinflusst hat.» – Emmanuel Chicon, Visions du Réel | «[Eine] bewegende und bildgewaltige Reise, [die sich zu einem] vielschichtigen Fresko der Zeit zusammensetzt.» Jury, Basler Filmpreis