Im letzten Teil seiner Trilogie über unerfüllte Sehnsüchte und Hoffnungen von drei Frauen erzählt Ulrich Seidl von der 13jährigen Melanie, die sich in einem Diätcamp in einen über 40 Jahre älteren Arzt verliebt. Vom Suchen und Nicht-Finden der Liebe.
Paradies: Hoffnung
Zum Film
«Paradies: Hoffnung», der dritte Film von Ulrich Seidls Paradies-Trilogie, erzählt von Melanie, der 13jährigen Tochter Teresas. Während ihre Mutter nach Kenia fährt, verbringt der Teenager Ferien mit anderen Jugendlichen in einem Diätcamp am Wechselgebirge, unter der strengen Führung einer Ernährungsberaterin und eines vom preussischen Drill begeisterten Turnlehrers. Melanie freundet sich mit der Zimmergenossin Verena an, und bald reissen die beiden auch mal für eine nächtliche Sauftour aus. Doch ihr Herz verliert Melanie an den Lagerarzt, fast vierzig Jahre älter als sie. Sie liebt ihn mit der Ausschliesslichkeit der ersten Liebe und will ihn in aller Unschuld verführen. Der Doktor kämpft gegen die Schuld dieser Liebe an, wissend um ihre Unmöglichkeit. Melanie hat sich ihr Paradies anders vorgestellt.
Stimmen
Eine jugendliche Liebe im Zeichen körperlicher Disziplinierung – in «Paradies: Hoffnung» zeigt sich Regisseur Ulrich Seidl von seiner versöhnlichsten und unberechenbarsten Seite. Mit grosser Zartheit und ungewohnter Heiterkeit erzählt der dritte Film der Paradies-Trilogie von einer Reifeprüfung, die im Abgrund eine Hoffnung aufzuspüren weiss. Pressetext | Der unverwechselbare strenge Stil Ulrich Seidls, der in langen statischen, sorgfältig kadrierten Tableaux vivants quasi-dokumentarisch den Alltag einfängt, korrespondiert mit der an ein Gefängnis erinnernden rigiden Ordnung im Camp. Walter Gasperi, cineman.ch | Vermutlich wird «Paradies: Hoffnung» das Schicksal ereilen, der kleine Film in der Trilogie zu bleiben. Gleichzeitig bietet sich hier aber auch die Möglichkeit, von einem Regisseur, der ansonsten mit einer ständigen Variation der gleichen Bausteine operiert, eine neue, durchaus spannende Seite zu entdecken. Michael Kienzi, critic.de | Dort, wo man Grausamkeit erwartet, haust die Zärtlichkeit. diepresse.com