Als ihre Nazi-Eltern verhaftet werden, bleibt Lore mit ihren jüngeren Geschwistern zurück. Sie begibt sich mit dem Rest ihrer Familie auf eine Reise durch das vom Krieg zerrüttete Deutschland im Jahr 1945.
Lore
Zum Film
Um zu überleben, müssen die Kinder zum Haus der Grossmutter im Norden gelangen. Inmitten des Chaos in einem Land, das den Krieg verloren hat, begegnet Lore dem geheimnisvollen und faszinierenden Thomas, einem jungen jüdischen Flüchtling.
Obwohl Thomas unerwünscht und unwillkommen ist, folgt er Lore, deren fragile Realität durch Gefühle von Hass und Begehren erschüttert wird. Um zu überleben muss sie lernen, einer Person zu vertrauen, die sie ihrer Erziehung gemäss eigentlich hassen müsste. Und als die Folgen dessen, woran ihre Eltern geglaubt und wonach sie gehandelt haben, offensichtlich werden, muss sich Lore auch der Dunkelheit in ihrem Inneren stellen.
Stimmen
In lyrischen und tief ergreifenden Bildern wird die abenteuerliche Reise der Kinder durch die gespenstische Nachkriegslandschaft gezeichnet. Eine epische Reise, die auf sinnliche Art von Lores Kampf mit ihren eigenen Idealen und ihrem aufkeimenden sexuellen Verlangen geprägt ist. Adam Arkapaws bemerkenswerte Kamera zerlegt die Wirklichkeit in bewegte Ausschnitte, anstatt im Halt gebenden Überblick zu ruhen. Sie zeigt lyrische Natureindrücke ebenso wie die heftige Gewalt, die Anarchie, den Dreck – und man möchte sagen: den Gestank –, die im Chaos des Kriegsendes und all der gründlich verfaulten Gewissheiten herrschen. Sonja M. Schultz, film-zeit.de | Bewegende Odyssee einer von der Nazi-Ideologie überzeugten 15Jährigen durch das zerstörte Nachkriegsdeutschland von 1945 und ihr Kampf mit der schrecklichen Wahrheit. kino.de